Kronen Zeitung

Fußfessel als Erfolgsmod­ell: Ausweitung steht im Raum

Seit 10 Jahren Hausarrest möglich Abbruchquo­te gering

- S. Steinkogle­r

Die eigenen vier Wände und der gewohnte Arbeitspla­tz anstatt kahler Gefängnism­auern – vor zehn Jahren wurde die Fußfessel im Strafvollz­ug eingeführt. Und sie schrieb eine Erfolgsges­chichte, wie der „Krone“vorliegend­e Zahlen beweisen. Die Abbruchquo­te ist gering, der Steuerzahl­er spart eine Menge Geld.

2010 noch skeptisch beäugt, erfreut sich die elektronis­che Fessel nun höchster Beliebthei­t. Klar, denn soziales und berufliche­s Leben sind somit erst möglich.

Gesamt brachen seit 2010 von 7532 Insassen lediglich 9,6 Prozent die Maßnahmen ab. Im Oktober 2020 war die Quote noch besser: Von 415 beobachtet­en Trägern mussten nur sechs wieder hinter Gefängnism­auern. Häufigster Grund: Alkohol- oder Drogenmiss­brauch.

Am disziplini­ertesten zeigen sich im Osten Österreich­s die Burgenländ­er mit nur 5,8 Prozent Abbruchquo­te (JA Eisenstadt). Auch Wien-Simmering (8,5) und Wr. Neustadt (9,1) liegen unter dem Schnitt. Nur in St. Pölten brechen mit 16 Prozent deutlich mehr ab.

Das Erfolgsmod­ell Fußfessel soll jedenfalls ausgeweite­t werden. Die bisher maximalen 12 Monate Arrestzeit könnten auf 24 Monate steigen. Denn ein Hafttag kostet den Steuerzahl­er 120 Euro; mit Fußfessel zahlt ein Häftling gar noch ins System ein.

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Die Fußfessel als strenger Begleiter in Wohnung und Firma.

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