Fehlender Plan B für Oberstufen
Viele Schulen dürfen ab
7. 12. wieder öffnen – leider immer noch nicht dabei sind die Oberstufen! Die Schüler sind seit den Herbstferien zu Hause und müssen auch den Rest des Jahres mit Homeschooling verbringen.
Bei der Pressekonferenz am
2. 12. 2020 verkündete Herr Minister Faßmann, dass in jedem Fach nur 1 Schularbeit zu schreiben ist – klingt ja schön und logisch, aber wie soll das an einer Ganztagsschule funktionieren?
Meine Tochter z. B. besucht derzeit eine Tourismusschule, vor dem Lockdown light konnte noch genau 1 Schularbeit geschrieben werden, insgesamt gibt es 8 Hauptfächer, somit sind noch 7 Schularbeiten zu schreiben. Wie bitte sollen in den 3½ Wochen im Jänner (vor Semesterende) bei einer 38Stunden-Woche zusätzlich noch wöchentlich 2 Schularbeiten
durchführbar sein? Wann sollen diese Schüler noch lernen können?
Aktuell sitzen die Schüler täglich 10 Stunden und mehr vor dem PC, um die Onlinestunden verfolgen zu können und zusätzlich die Aufgaben abzuarbeiten. Erschwerend dazu kommt, dass den Jugendlichen alles genommen wurde, was sie in diesem Alter so dringend brauchen würden: Freunde treffen, Feste und Lokale besuchen, Bälle, Klassenfahrten, sogar Sportstätten sind geschlossen. Ihnen wurde die unbeschwerte Jugend genommen, und sie sind es auch, die dann für den Rest ihres Lebens die Schulden abzahlen dürfen, die jetzt vom Staat so freizügig aufgenommen werden – „Koste es, was es wolle“.
Ich frage mich wirklich, was die Regierungsmitglieder und ihre Berater während des heurigen Sommers gemacht haben, offensichtlich wurde kein Plan B passend für die einzelnen Schultypen definiert – diesen hätte es jetzt wirklich gebraucht!
Die Lehrer geben ihr Bestes, um ihre Schüler weiter zu motivieren und so gut wie möglich auch Lehrstoff verständlich zu vermitteln, aber es ist nun mal ein Unterschied, ob man diesen Stoff über einen PC vorgesagt bekommt oder ob das von Angesicht zu Angesicht passiert. Schüler wie Lehrer geben ihr Bestes, es wird ihnen aber leider nicht gerade leicht gemacht, da offensichtlich viele Experten ihren Job nicht ausreichend gemacht haben! Cäcilia Esterhammer,
St. Johann in Tirol