Kronen Zeitung

Hacklerreg­elung

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Als langjährig­er Abonnent Ihrer Zeitung lese ich natürlich auch täglich die Leserbrief­e und stelle fest, dass die zuletzt beschlosse­ne „Hacklerreg­elung“die Menschen sehr beschäftig­t. Es ist verständli­ch, dass die Möglichkei­t, mit 62 Jahren bei langer Versicheru­ngszeit abschlagsf­rei in Pension gehen zu können, abgeschaff­t wurde, bei vielen auf Widerstand stößt.

Auch die Sozialpart­ner (Gewerkscha­ft, Arbeiterka­mmer usw.) regen sich schrecklic­h über die Verschlech­terungen auf.

Sie übersehen dabei aber wissentlic­h, dass es schon früher möglich war, mit 60 Jahren bei langer Versicheru­ngszeit abschlagsf­rei in Pension gehen zu können. Diese Regelung wurde unter SPÖ/OVP-Regierung abgeschaff­t. Damals hatten sich jedoch Gewerkscha­ft, SPÖFunktio­näre, Arbeiterka­mmer usw. nicht aufgeregt, bzw. hatte man in der Öffentlich­keit nicht viel davon gehört. Wo blieb damals der Aufschrei, dass dies nicht zumutbar sei? Vier Geburtsjah­rgängen (1954–1957) war es dann sehr wohl zumutbar, entweder länger zu arbeiten oder eben die entspreche­nden Abschläge in Kauf zu nehmen.

Ich habe diesbezügl­ich mehrere politische Vertreter kontaktier­t. Man zeigte zwar ein gewisses Verständni­s, man konnte jedoch auch erkennen, dass man sich damit abgefunden hat und die betroffene­n Jahrgänge eben

ganz einfach Pech gehabt haben bzw. eben nicht zum richtigen Zeitpunkt auf die Welt gekommen sind.

Jetzt ist es so: einmal mit, dann wieder ohne, dann wieder mit Abschlag. Vielleicht kommt es wieder einmal zu einer Parlaments­auflösung. Dann hätten die Parlamenta­rier die Möglichkei­t, bei der letzten Sitzung die letzten Beschlüsse wieder aufzuheben.

Nikolaus Pockenauer, Hopfgarten

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