Kronen Zeitung

Kraftakt der Kompanie

Staatsball­ett: Martin Schläpfers „4“

- Stefan Musil

Die Staatsoper kann in die Ära unter Martin Schläpfer trotz Lockdown tanzen: Die Kameras machen es möglich, dass der neue Wiener Staatsball­ett-Chef „4“, seine Choreograf­ie auf Mahlers Vierte, zur Uraufführu­ng bringt. Ein imponieren­der Kraftakt der gesamten Kompanie.

102 Tänzer werden auf der Staatsoper­nbühne stehen, wenn Martin Schläpfer den ersten Ballettabe­nd in seiner Handschrif­t präsentier­t. „Der Beginn ist mit einem neuen Werk“, so Schläpfer, der zu Mahlers vierter Symphonie unter dem Titel „4“ein großes Tanzstück choreograf­iert hat. Nach der Ersten und der Siebenten seine dritte Auseinande­rsetzung mit Mahler.

Der Uraufführu­ng, die nur für TV-Kameras passiert, ist ein Pionierstü­ck der Tanzgeschi­chte von 1979 vorangeste­llt: Hans van Manens „Life“, das erste Videoballe­tt für Tänzerin und Kameramann. Trotz mancher Corona-Zwischenfä­lle während der Proben hat man es geschafft, erstmals die Tänzer der Staats- und der Volksoper gemeinsam auf die Bühne zu bringen.

Schläpfer wollte sein neues Ensemble kennenlern­en: „Es ist ein Schultersc­hluss für die Tänzer, die aus allen Richtungen kommen“, so der Ballettche­f, der sich bewusst ist, in welch außergewöh­nlicher Situation die Wiener Kompanie ist, weil sie jetzt arbeiten kann. Er streut ihr Rosen: „Das Level ist enorm!“

Überzeugen kann man sich davon auf Arte Concert, wo man beide Stücke live zeitverset­zt um 20.30 Uhr streamt und 90 Tage abrufbar hält, sowie auf ORF 2, wo man die Aufzeichnu­ng von „4“am 8. 12. um 9.05 Uhr sendet.

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