Kraftakt der Kompanie
Staatsballett: Martin Schläpfers „4“
Die Staatsoper kann in die Ära unter Martin Schläpfer trotz Lockdown tanzen: Die Kameras machen es möglich, dass der neue Wiener Staatsballett-Chef „4“, seine Choreografie auf Mahlers Vierte, zur Uraufführung bringt. Ein imponierender Kraftakt der gesamten Kompanie.
102 Tänzer werden auf der Staatsopernbühne stehen, wenn Martin Schläpfer den ersten Ballettabend in seiner Handschrift präsentiert. „Der Beginn ist mit einem neuen Werk“, so Schläpfer, der zu Mahlers vierter Symphonie unter dem Titel „4“ein großes Tanzstück choreografiert hat. Nach der Ersten und der Siebenten seine dritte Auseinandersetzung mit Mahler.
Der Uraufführung, die nur für TV-Kameras passiert, ist ein Pionierstück der Tanzgeschichte von 1979 vorangestellt: Hans van Manens „Life“, das erste Videoballett für Tänzerin und Kameramann. Trotz mancher Corona-Zwischenfälle während der Proben hat man es geschafft, erstmals die Tänzer der Staats- und der Volksoper gemeinsam auf die Bühne zu bringen.
Schläpfer wollte sein neues Ensemble kennenlernen: „Es ist ein Schulterschluss für die Tänzer, die aus allen Richtungen kommen“, so der Ballettchef, der sich bewusst ist, in welch außergewöhnlicher Situation die Wiener Kompanie ist, weil sie jetzt arbeiten kann. Er streut ihr Rosen: „Das Level ist enorm!“
Überzeugen kann man sich davon auf Arte Concert, wo man beide Stücke live zeitversetzt um 20.30 Uhr streamt und 90 Tage abrufbar hält, sowie auf ORF 2, wo man die Aufzeichnung von „4“am 8. 12. um 9.05 Uhr sendet.