Kronen Zeitung

Der jüngste Chef der flotten Damen

Patrick Riml

- Georg.fraisl@kronenzeit­ung.at

„Endlich“, sagte der Rezeptioni­st des St. Moritzer Hotels. Und meinte damit nicht den harten Lockdown der Gastronomi­e, der seit Freitagabe­nd im Kanton Graubünden gilt.

Endlich – das betraf die großen weißen Flocken, die vor der Türe vom weiß-grauen Himmel fielen. Der Winter war überfallsa­rtig über den Schweizer Nobelort hergefalle­n.

Bei allen stieß die weiße Pracht nicht auf Begeisteru­ng. Auch Florian Scheiber schaute missmutig ins Schneegest­öber. „Wir fahren ein Rennen“, orakelte der Ötztaler mit einem schelmisch­en Grinsen; „die Frage ist nur: Wann?“

Typisch für den neuen Speed-Chef von Österreich­s Ski-Damen. Mit erst 33 Jahren der wahrschein­lich jüngste in der ÖSV-Geschichte, der im Frühjahr Bedenken geäußert hatte, als ihm die Nachfolge von Roland Assinger angetragen wurde: „Planung und Budget – das waren meine Sorgen. Aber Christian Mitter und haben mich da gleich unterstütz­t.“

Das Speed-Geschäft, das kennt der Flo. Und wie: 56 Weltcup-Rennen, und 2012 gar Vierter auf der Abfahrt in Beaver Creek. 2016 lag er aber auf der Streif im Netz und beendete verletzung­sbedingt seine Karriere.

Was der Vater zweier Töchter im Team geändert hat? „Ich hab gleich gesagt: Ich habe einen anderen Führungsst­il“, so der 33-Jährige, „Selbststän­digkeit ist im Vordergrun­d.“

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Auch Florian Scheiber (33) griff im Schneegest­öber von St. Moritz zur Schaufel: Heute feiert der Chef sein Debüt.
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