Auch in der Krise geht die Sonne täglich auf
Nach neun Monaten Pandemie fällt es manchmal schwer, den Blick auf das Positive nicht zu verlieren – umso schöner sind die Bilder und Geschichten der „Krone“-Leser. Eine Auswahl.
Die Krise als Chance: Vor allem zu Beginn der Pandemie flog uns diese Floskel um die Ohren, geisterte durch die Medien, begleitete Gespräche – war die Antwort auf eine Frage, die niemand beantworten konnte. Wie geht es weiter? Man wusste es nicht, so richtig weiß man es immer noch nicht.
Die Chance wurde in den vergangenen neun Monaten aber zur Schadensbegrenzung, „wir wollen mit aller Kraft verhindern, dass…“der Standardsatz der Politiker. Gefolgt von Schlagwörtern wie „Lockdown“, „Triage“und „Tote“– in Summe also Dingen, die nie Gutes verheißen können. Ganz im Gegenteil. Die Menschen sind müde, die Spitäler sind voll, der Wirtschaft geht es schlecht.
„Die Sonnenaufgänge helfen durch diese Zeit“
Und doch: Die Sonne geht jeden Tag aufs Neue auf, zeigt sich unberührt von dem Virus und der Pandemie. Sieht man sich das genauer an, „dann fängt der Tag gleich anders an“, schreibt uns Patrick Oberdorfer aus Oberlienz, der einen Sonnenaufgang festhielt. Und so entsteht beim Blick in das „Krone“Postfach der „Guten Seiten“eine neue Perspektive: Raus aus der Resignation und zurück zur Chance – zur Natur, zur Besinnung auf das, was Kraft und Hoffnung gibt.
Wanderungen etwa, schreibt uns Ernst Wolfsbauer aus Grafendorf. „Nach zwei Jahren Depression, zwei Herzinfarkten an einem Tag, Intensivstation und Reha ist Wandern meine beste Therapie“, erzählt der Steirer, der sich von persönlichen wie kollektiven Rückschlägen nicht unterkriegen lässt. „Halten wir uns an Menschen, die Schwierigkeiten gemeistert haben und uns so vorleben können, dass es geht – dass wir es schaffen“, sagte der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler jüngst im „Krone“-Interview. Halten wir uns an Ernst Wolfsbauer.
„Wir sind dankbar für gute Luft und Natur“
Oder an Werner und Daniela Rehrl aus Dorfgastein in Salzburg. „Meine Frau arbeitet im Seniorenheim in Bad Hofgastein, und alle sind mittlerweile gezeichnet von den Covid-Vorschriften“, schreibt Werner, „deswegen gehen wir in unserer
gemeinsamen freien Zeit, nur zu zweit, in unsere – Gott sei Dank – wunderschöne Natur und tanken hier so gut es geht wieder auf“, fährt er fort. Denn das Paar sei dankbar, hier in Österreich, auf dem Land mit bester Luft leben zu dürfen. „Wir wissen, dass es vielen Menschen nicht so gut geht, und deswegen sind wir trotzdem sehr dankbar und zufrieden“, sagen die Salzburger.
Ein Smiley im Gras – ein Lachen im Gesicht
Zufriedenheit strahlt auch das Bild von Susanne Winklehner aus Linz aus. Viel mehr: Es lächelt. „Das Panoramafoto habe ich am Mittwoch in meiner Mittagspause in Pinsdorf bei Gmunden aufgenommen“, schreibt die Oberösterreicherin. Sie habe es einem schwerkranken Freund geschickt – seine Antwort: „Es sieht aus wie ein Smiley.“So habe sich die positive Wirkung des Fotos
noch verstärkt, sagt Winklehner.
„Zum Glück ist die Natur gesund“, schreibt Leserin Maria Kohoutek, „und wir haben so viele schöne Plätze in Wien, die man teilweise zu Fuß erreichen kann. Es ist ja dieses Mal die ganze Welt betroffen, arm und reich . . .
Wer Erfahrung hat in guten und schlechten Zeiten, wird aus dieser Zeit das Beste machen“, ist sie sich sicher.
Das Beste daraus machen. Das können die Österreicher, wie die zahlreichen Reaktionen zeigen. Rausgehen, durchatmen – „auch diese Krise wird vorübergehen“,
sagte Psychiater Reinhard Haller – und wird damit auch recht behalten. Wollen auch Sie mit uns teilen, was Ihr Leben reicher macht? Wir freuen uns über gute Nachrichten, schöne Bilder und positive Geschichten an guteseiten@kronenzeitung.at