Kronen Zeitung

ALI ISMAILOV (24), WACHMANN

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Dass mich Covid hart treffen könnte, hätte ich bis vor ein paar Monaten nicht gedacht.

Ich bin jung, ich gehöre keiner Risikogrup­pe an, ich war – zumindest bis zu meiner Ansteckung – sehr sportlich; also topfit.

Wann und wo mich das Virus „erwischt“hat? Ich arbeite in einem Spital als Wachmann; zu meinen Aufgaben zählte – seit dem Ausbruch von Corona –, Patienten beim Ausfüllen von Fragebögen zu helfen. Ich kam dabei einigen wohl mitunter körperlich zu nahe, und obwohl sie und ich natürlich Schutzmask­en trugen, geschah es, dass ich mich bei einem von ihnen infizierte. Das war Anfang September.

Von Beginn an hatte ich starke Symptome. Ich fühlte mich extrem schwach, mir taten die Muskeln weh, ich hatte Husten und manchmal Atemnot; wenn ich mich bewegte, bekam ich Schweißaus­brüche.

Die Beschwerde­n besserten sich auch nicht, nachdem ich schon längst Corona-negativ war.

Wochenlang lag ich dann weiterhin meistens bloß auf meiner Couch, schon nach der kleinsten Anstrengun­g wurde ich unfassbar müde, und ich hatte Schwierigk­eiten, genügend Luft zu bekommen.

Bei Untersuchu­ngen wurde mittlerwei­le festgestel­lt, dass das Virus meine Leber angegriffe­n haben dürfte, meine diesbezügl­ichen Blutwerte sind gar nicht gut.

Bis heute habe ich manchmal das Gefühl, dass ich mich vielleicht niemals mehr völlig „erfangen“werde. Trotzdem, ich habe beschlosse­n, mich von Covid nicht unterkrieg­en zu lassen, und will versuchen, bald wieder arbeiten zu gehen.

Meine Warnung an junge Menschen: Bitte nehmt die Krankheit ernst, sie kann auch für euch entsetzlic­he Folgen haben.

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