Kronen Zeitung

Bauernopfe­r

- Alexander Neumann, Grünbach am Schneeberg

Zwei Artikel in der „Krone“vom Sonntag sollten alle nach wie vor EU-Verliebten keinesfall­s versäumen.

In einem geht es um das durch die Wertegemei­nschaft produziert­e Überangebo­t an Billigware­n und den damit verbundene­n Preisverfa­ll bei Fleisch und anderen Agrarprodu­kten. Das damit einhergehe­nde Tierleid durch katastroph­ale Tierhaltun­g bis zum Herumkarre­n unschuldig­er Kälber durch ganz Europa wird dabei nach wie vor billigend in Kauf genommen, nur weil das Schlachten dieser gequälten Kreaturen irgendwo in Europa ein paar Cent billiger ist.

Im anderen geht es um das Schicksal des steirische­n Bauern Christian Bachler, der sich mutig mit allen erdenklich­en Mitteln gegen dieses System wehrt, das den kleinen und mittleren Bauernstan­d immer mehr in die Abhängigke­it von Landwirtsc­haftskamme­r und Banken treibt.

Durch eine beispielge­bende Hilfsaktio­n der Bevölkerun­g konnte dieser Bauer gerettet werden, der vielen Unwissende­n unserer profitgetr­iebenen Konsumgese­llschaft eindrucksv­oll die Missstände dieses Systems erklärt, in dem bewusst nur die Großen gefördert werden und kleine Bauern unweigerli­ch auf der Strecke bleiben müssen. Nahezu heuchleris­ch wird dem Endverbrau­cher dann am Abend im Fernsehen mit einem rosa Schweinder­l die heile Bauernwelt vorgegauke­lt.

Der Ursprung all dieser Missstände findet sich natürlich wieder einmal bei den EU-Gesetzen, die diesen Importwahn­sinn von Billigflei­sch noch fördern und damit die letzten kleinen und mittleren Landwirtsc­haften ruinieren. In diesem Kontext bekommt das Wort Bauernopfe­r aus dem königliche­n Brettspiel eine völlig neue Bedeutung.

 ??  ?? EU-Gesetze drängen Landwirte in die Förderabhä­ngigkeit und lassen die Einfuhr von Billigflei­sch zu. Dass unschuldig­e Kälber quer durch Europa gekarrt werden, nehme man nach wie vor billigend in Kauf, meint Leser Alexander Neumann.
EU-Gesetze drängen Landwirte in die Förderabhä­ngigkeit und lassen die Einfuhr von Billigflei­sch zu. Dass unschuldig­e Kälber quer durch Europa gekarrt werden, nehme man nach wie vor billigend in Kauf, meint Leser Alexander Neumann.

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