Kronen Zeitung

Auf den letzten Drücker . . .

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

„Ich bin immer hoffnungsv­oll“, sagt der britische Premier Boris Johnson auf die Frage, wie er die Chancen einschätze, dass London und Brüssel sich doch noch auf ein Handelsabk­ommen für die Zeit nach dem 31. Dezember einigen können. Da läuft ja die Übergangsf­rist aus, im Zuge derer trotz des Brexits noch alles so geblieben ist wie bisher, die Briten also nach wie vor Mitglieder im EU-Binnenmark­t und der Zollunion sind. Sollte es kein Abkommen geben, hätte das vor allem für die Briten grobe wirtschaft­liche Verwerfung­en zur Folge.

Aber trotz all seiner Hoffnung, so Johnson, sei die Situation im Moment sehr knifflig. Die Verhandlun­gen drehen sich seit Wochen im Kreis. Nach einem einstündig­en Telefonat von Boris Johnson mit EU-Kommission­schefin Ursula von der Leyen hieß es auch nur, dass die Differenze­n bei den strittigen Themen Fischerei, fairer Wettbewerb und Mechanismu­s zur Streitschl­ichtung immer noch gravierend seien. Doch abgesehen von diesen drei Punkten steht das gut 1000-seitige Abkommen.

Johnson hat angekündig­t, „in den nächsten Tagen“selbst nach Brüssel zu kommen. In diesen „nächsten Tagen“findet in Brüssel auch ein Gipfel der EUStaatsun­d Regierungs­chefs statt. Unter Leitung der deutschen Kanzlerin Angela Merkel.

Die meisten wichtigen Entscheidu­ngen in der EU fallen auf den letzten Drücker. Es gibt also durchaus noch eine Chance auf eine Einigung, die alle Seiten als „Sieg“verkaufen können.

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