Ein Winter in Europa – für Rapid magisch
Wenn Grün-Weiß Weihnachten im internationalen Geschäft feiern konnte, dann meist nach denkwürdigen Spielen Nach Real, Celtic, Sporting oder den Rangers soll morgen Molde auf Abschussliste landen
Wir wollen im Europacup überwintern.“Das wird in Österreich seit jeher als Ziel genannt. Obwohl man dafür früher meist nur zwei Runden überstehen musste. Das änderte aber nichts an dem besonderen Zauber. Gerade in Hütteldorf. Morgen braucht Rapid gegen Molde ein 1:0 oder einen Sieg mit zwei Toren Differenz, um wieder in die K.-o.-Phase der Europa League einzuziehen.
Erstmals überwinterte Rapid 1955 im internationalen Geschäft – oftmals brauchte es dafür im letzten Europacup-Spiel des Jahres eine magische Dezember-Nacht:
„Der schmerzlichste Sieg, den Spaniens Fußball je erlitten hat“, titelte die „Marca“, als Rapid bei Real Madrid
nur 1:2 verlor. Bjerregards Auswärtstor war nach dem 1:0 in Wien Gold wert. Grün-Weiß eliminierte die Königlichen, scheiterte erst im Februar 1969 im Viertelfinale an Man United.
Die Celtic-Trilogie 1984: In Wien 3:1, in Glasgow 0:3 – aber überschattet vom Flaschenwurf auf Weinhofer. So gab’s in Manchester ein Wiederholungsspiel: „Man hat den Hass der Leute gesehen. Das war das einzige Spiel meiner Karriere, bei dem ich Angst hatte“, erinnerte sich Krankl. Pacult erzielte das goldene 1:0 – die Reise ging so 1985 bis ins Europacup-Finale weiter.
Wie zehn Jahre später, nachdem Rapid gegen Sporting Lissabon ein 0:2 gedreht hatte, im Happel-Oval 4:0 n.V. gewann.
Doch seit 1995 war für Rapid meist im Herbst Endstation. Zum achten Mal ist man in der Gruppenphase dabei: fünf klare Knock-outs, 2015 Platz eins, und 2018 gab es ein „Aufstiegs-Finale“wie morgen. Da schoss Ljubicic Rapid mit seinem 1:0 gegen die Glasgow Rangers weiter. Wobei auch ein Punkt gereicht hätte . . .
Fjörtoft als „Grinch“
PS: Nicht magisch, aber auch legendär war das letzte Europacup-Spiel 1989: Dichte Nebelsuppe in Lüttich, TV-Bilder gab’s nur via Hintertorkameras. So sah man, wie Fjörtoft den Elfer zum Aufstieg verschoss, ein Norweger zu Rapids Weihnachts-Grinch wurde. Das soll morgen nicht passieren.