Noch mehr Zulieferer schlagen nun Alarm
Betriebe, die aufgrund der Covid-Verordnung geschlossen bleiben, werden entschädigt. Ihre Zulieferer nicht. Das Finanzministerium verspricht eine Lösung – wann, ist unklar.
Was hilft es, offen zu haben, wenn man nichts verkaufen darf? Nach den Bäckern, Fleischern, Lebensmittelgroßund Weinhändlern sowie den Textilreinigern (die „Krone“berichtete) melden sich mehr Zulieferer, die unter den geschlossenen Tourismusbetrieben, den verbotenen Veranstaltungen oder den politischen Weichenstellungen in der Corona-Krise allgemein leiden.
Die 1900 Beschallungsund Beleuchtungstechniker etwa seien „durch das Veranstaltungsverbot
faktisch geschlossen“, sagt Sprecher Alexander Kränkl. „Ohne Konzert-, Theater- und Kabarettaufführungen etc. sind Licht-, Ton- und Bühnentechniker arbeitslos und ohne Einkommen. Für diesen Bereich herrscht seit über neun Monaten ein De-factoShutdown mit wenig Aussicht auf Besserung.“
Zwar stieg der private Alkoholkonsum in der Krise in Österreich, die Brauereien reißt das aber nicht heraus. „Uns schmerzt jeder Tag“, sagt Sigi Menz, Obmann des
Verbandes der Brauereien Österreichs. „So begrüßenswert die Entlastung der Gastronomie auch ist, so wichtig wäre es, endlich die Dauerbelastung der Lieferanten zu beenden.“Menz fordert ein Aussetzen der Biersteuer fürs erste Halbjahr 2021. Ansonsten würden viele Brauereien zusperren müssen. Die Autozulieferer sind zwar nicht durch Betriebsschließungen betroffen. Sie sehen dennoch durch die Pandemie und eine „einseitige Fokussierung der Politik auf Elektromobilität die gesamte Branche in Gefahr“, so Branchensprecher Dietmar Schäfer.
Politik verspricht Lösung, Zeitpunkt ungewiss
Im Finanzministerium hat man auf „Krone“-Nachfrage
Verständnis für die Nöte der Zulieferer. Man arbeite an einer Hilfe, aber: „Das Thema ist insofern komplexer, als uns die Steuerdaten keinen Aufschluss geben, mit wem die Unternehmen ihren Umsatz erwirtschaften.“Heißt: Man kann nur schwer sagen, wer aufgrund der Betriebsschließungen in welchem Ausmaß betroffen ist. „Wir sind dran und werden noch im Dezember eine Lösung präsentieren“, so die Stellungnahme aus dem Finanzministerium.
Angesichts der Tatsache, dass in wenigen Tagen auch der schon im November angekündigte verlängerte Umsatzersatz sowie der Fixkostenzuschuss 2 (bis zu 3 Millionen Euro) umgesetzt werden sollten, ein überaus ambitionierter Zeitplan . . .