Kronen Zeitung

Corona schadet auch der Demokratie

Zustimmung von Verlierern der Krise gesunken

- SAS

Die Corona-Pandemie ist eine Belastungs­probe für die Demokratie. Die Zustimmung zu dieser Staatsform nahm 2020 vor allem bei jenen ab, die von der Pandemie gebeutelt sind. Insgesamt ist das Vertrauen in das politische System im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen.

Wie ist es hierzuland­e um die Demokratie bestellt? Antworten auf diese Fragen liefert der „Demokratie Monitor“des SORA-Instituts. Die gute Nachricht: Wie im Vorjahr stimmten auch heuer 87 Prozent der Aussage zu, dass die Demokratie die beste Staatsform ist. Die schlechte Nachricht: Gesunken ist die Zustimmung zur

Demokratie bei jenen Menschen, deren finanziell­e oder gesundheit­liche Lage sich durch die Corona-Pandemie (weiter) verschlech­tert hat.

Unter jenen, die keine Auswirkung­en der Pandemie spüren, stimmen 60 Prozent der Demokratie als bester Staatsform „sehr“zu. Unter jenen, deren Situation sich durch die Pandemie ver

schlechter­t hat, stimmen nur 40 Prozent „sehr“zu. Besonders davon betroffen sind ökonomisch schwächere Menschen – von ihnen fühlen sich nur noch 44 Prozent als Teil der Demokratie.

Insgesamt ist das Vertrauen in das politische System im Vergleich zum Vorjahr – Stichwort: Ibiza-Affäre – aber wieder gestiegen. Derzeit finden zwei Drittel, dass dieses gut funktionie­rt. Während 78 Prozent der ökonomisch stärkeren Menschen so denken, sind es nur 43 Prozent der ökonomisch schwächere­n Menschen. Auch das Vertrauen in das Parlament ist angestiege­n: Vertrauten diesem im letzten Jahr noch etwas weniger als die Hälfte, sind es nun 55 Prozent. Auch hier haben ökonomisch stärkere Menschen mehr Vertrauen als ökonomisch schwächere Menschen.

Für den zum dritten Mal erhobenen „Demokratie Monitor“hat das SORAInstit­ut von Mitte August bis Mitte Oktober 2188 Personen ab 16 Jahren befragt.

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