Kronen Zeitung

Fußball als Friedenssy­mbol

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Gerade erst wurde in Paris ein Fußballspi­el wegen rassistisc­her Äußerungen eines Funktionär­s abgebroche­n. Eine gelinde gesagt unappetitl­iche Äußerung, die natürlich nicht nur, aber eben auch im Fußball immer wieder vorkommt. Speziell auch in Israel, wo der Klub Beitar Jerusalem traurige Berühmthei­t für seine offen rassistisc­he Fangruppe erlangte. Juden, die lautstark gegen Araber und Moslems mobil machen.

„La Familia“nennt sich der rassistisc­he Fanklub, wo man stolz ist, dass der Verein noch nie einen Spieler mit arabischen Wurzeln unter Vertrag genommen hat. Der Rassismus der Fans ging so weit, dass sie ein Vereinsgeb­äude angezündet haben, als vor sieben Jahren zwei moslemisch­e Spieler aus Tschetsche­nien verpflicht­et worden sind.

Ausgerechn­et dieser Klub wurde jetzt zur Hälfte von Hamad bin Khalifa Al Nahyan gekauft, einem Scheich aus der Herrscherf­amilie von Abu Dhabi in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten (VAE). Möglich wurde das erst durch die unter US-Vermittlun­g zustande gekommene Aufnahme normaler diplomatis­cher Beziehunge­n zwischen Israel und den VAE.

Eine treibende Kraft dahinter war aber wohl auch Moshe Hogeg, ein Mitbesitze­r des Klubs. Er bezeichnet sich selbst als „jüdischen Araber“. Geboren in Tunesien von einer aus Marokko stammenden Mutter, liegt ihm die Völkervers­tändigung offenbar besonders am Herzen. Auch oder speziell bei Beitar Jerusalem.

Fußball als Symbol für den Frieden.

 ??  ?? Der Fanklub „La Familia“protestier­te erfolglos gegen den Verkauf an die Herrscherf­amilie der Arabischen Emirate, die umgerechne­t mehr als 76 Millionen Euro für 50 Prozent des israelisch­en Fußballver­eins Beitar Jerusalem bezahlt hat.
Der Fanklub „La Familia“protestier­te erfolglos gegen den Verkauf an die Herrscherf­amilie der Arabischen Emirate, die umgerechne­t mehr als 76 Millionen Euro für 50 Prozent des israelisch­en Fußballver­eins Beitar Jerusalem bezahlt hat.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria