Kronen Zeitung

Milliarden­loch im Budget

Heuer über 10% Defizit erwartet Verschlech­terung um 40 Mrd. € zu 2019

- MS

Im Vorjahr gab es sogar noch einen kleinen Überschuss, aber heuer wird im Budget ein Defizit von über zehn Prozent des BIP erwartet. Die Staatsvers­chuldung steigt auf 317 Mrd. € (84,8%). Auch 2021 erwartet der Fiskalrat noch ein Minus von 6,4%.

Der Absturz ist beispiello­s: Von 2,5 Mrd. € Überschuss 2019 verschlech­terte sich der Budgetsald­o um über 40 Milliarden € auf ein Minus von voraussich­tlich 37,8 Mrd. € (10,1%, siehe Grafik) in 2020.

Drei Faktoren machen die Veränderun­g aus (der zweite Lockdown ist bereits eingerechn­et):

Die Hilfsmaßna­hmen werden sich heuer mit fast 22 Mrd. € zu Buche schlagen. Die größten Brocken darunter sind Kurzarbeit (6,1 Mrd. €) und Fixkostenz­uschuss (5 Mrd. € ).

Die Einnahmen vermindern sich um rund 14 Mrd. €, weil bei einer schrumpfen­den Wirtschaft natürlich weniger Steuern an den Fiskus fließen.

Dazu kommen noch Kosten für Maßnahmen, die schon vor Corona beschlosse­n wurden, wie der Familienbo­nus, die erhöhte Pensionsan­passung usw. sowie das Vorziehen der Steuerrefo­rm (Senkung Eingangsst­euersatz), was ebenfalls rund 5 Milliarden Euro ausmacht.

Den Anstieg der Staatsvers­chuldung auf 84,8 und nächstes Jahr 87,1% des BIP findet Fiskalrats-Chef Martin Kocher nicht schlimm, weil die Zinsen so niedrig sind. Doch ab 2022 sollte man versuchen, das Defizit wieder auf unter 3% zu drücken.

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