007 ist bereit!
Dass a Mensch so neugierig sein kann!“, sagte der Verkäufer eines Herrenmodengeschäftes. „Neilich kummt ganz a Herr zu uns eine, zagt ma an Kassazettl und sagt: ,Sagn S, was bedeut denn des? Den Zedl hab i grad unter der Wäsch versteckt in unserm Kastn gfundn, und da steht drauf: 007, abholbereit zum 10. 12., 17 Uhr. Des kummt ma komisch vur! Den Zedl kann nur mei Frau versteckt habn, und was hat denn Ihna Gschäft mit so spionagemäßige Nummern z tuan? Was soll se denn mei Frau am Zehnten um Fünfe bei Ihna ohholn?‘
Sag i zu eahm; ,Nur ka Aufregung. 007 is bei uns de Nummer von an Verkaufsartikel, und so vül i mi erinnern kann, is des was für Ihna und wird a bissl enger gmacht.‘
,Ah so‘, hat der Herr gsagt. ,Na, des is was anders. Des wird mei Weihnachtsgeschenk. Gehn S, sagn S ma, was i kriag! I wülls hauptsächlich wissen, damit i ma net vielleicht selber so was kauf!‘
,Von mir erfahrn S nix. Zerst habn S a Angst ghabt, dass Ihna Gattin a Agentin is, und jetzt mechtn S ihr de Überraschung nehma.‘
,San S net so kleinlich‘, hat der Herr drauf gsagt. ,Was kriag i denn? An Pyjama? Oder a Lederjackn? Naa, des glaub i net, weil i sag immer, a jeder Lackl tragt a Lederjackl. Is vielleicht gar was Extravagantes, was de Grafn und Fürstn und sehr gern a de jungen Snobserln tragn? Se lachn?‘
,I lach nur, weil S ma vurkumman wia a Kind und
Christbam, bevur mitn Glöckerl gläut wird‘, hab i eahm gsagt. ,Gebn S des Buseriern
auf, neugierige Leit sterbn bald. Legn S den Zedl schön zruck, de Stierlerei ghört se eh net.‘
Drauf is er mit an Fotz ausse, und zwa Minutn später hat bei uns des Telefon gläut. Hat er se mit verstellter Stimm gmeldt und hat se als Finanzbeamter ausgebn, der wissn wollt, was für a War bei uns de Nummer 007 hat. I hab gsagt, i sag eahms glei, bin auf de Gassn ausse und hab eahm, wo er mitn Mobiltelefon gstandn is, de lange Nasn zagt. Den kleinen Scherz hat er ma übel genommen, aber wissn tuat er bis heut net, was er kriagt.“
Der Ehemann („I hab nur klagt, damit is vielleicht bei Gericht erfahr.“) zog seine Klage wegen Verspottung wieder zurück.