Violette Gewinner
Die Trainer Nenad Bjelica, Thomas Letsch, Robert Ibertsberger und Christian Ilzer: Kaum vom Verteilerkreis weg, schon wieder erfolgreich Peter Stöger: „Die Wiener Austria hat eben eine eigene Philosophie“
Tabellenführer in Kroatien! Zweiter in Holland! In den letzten sechs Runden fünf Siege! Diese Saison doppelt so viele Siege wie die Austria!
Wem diese Schlagzeilen gelten? Den Herren Nenad Bjelica, Thomas Letsch, Robert Ibertsberger und Christian Ilzer. Was diese Herren eint? Dass sie mehr oder weniger erfolglos den Wiener Verteilerkreis verlassen mussten oder „flüchteten“.
Da wäre einmal Nenad Bjelica: Er führte die Austria 2013 in die Champions League, wurde am 16. Februar 2014 entlassen – jetzt ist er in Kroatien mit NK Osijek Tabellenführer!
Da wäre Thomas Letsch: Er „beerbte“im Frühjahr der Saison 2017/18 Thorsten Fink, wurde die Saison darauf eine Runde vor Ende des Grunddurchgangs entlassen – auf Platz drei. Letsch machte danach Pause, übernahm im Sommer Vitesse Arnheim – und ist in Holland aktuell Zweiter.
Robert Ibertsberger folgte Letsch, führte Austria wie gewünscht in den Europacup, der Vertrag wurde aber nicht verlängert. Ibertsberger ging zu St. Pölten, holte diese Saison mit den Niederösterreichern vier Siege (doppelt so viele wie Austria), ist mit vierzehn Punkten (Austria zehn) Fünfter.
Zu guter Letzt Christian Ilzer: Er erfüllte letzte Saison die Vorgabe Europacup nicht, „flüchtete“zu Sturm. Und feierte mit den Grazern in den letzten sechs Spielen fünf Siege (dazu drei Unentschieden, nur eine Niederlage), hält bei 18 Punkten. Zum Vergleich Ilzer mit Austria nach neun Spielen: zwei Siege, zwei Unentschieden, fünf Niederlagen, acht Punkte.
Die Austria-DNA . . .
Alles nur Zufall? Peter Stöger kennt die AustriaDNA: „Der Klub hat eine eigene Philosophie, nicht jeder Trainer kommt damit klar. Woanders hat er andere Spieler, klappt es mit dem, was er sich vorstellt. Aber so erging es in den letzten Jahrzehnten ja sehr vielen Austria-Trainern . . . “