Wilder Ansturm auf den Semmering
Wilde Szenen spielten sich zu den Feiertagen am Semmering (NÖ) ab. Menschenmassen stürmten die Pisten, Kritik prallt aber ab.
Während für große Skigebiete im Westen des Landes Massenabfertigung in der Hauptsaison zum Tagesgeschäft gehört, kam es am vergangenen Wochenende in vielen kleinen Wintersportregionen wegen des Besucherandrangs hingegen zu einem veritablen Kollaps, so etwa in den Skigebieten Hinterstoder, Wurzeralm und Kasberg in Oberösterreich, in verschiedenen steirischen Destinationen, dem Bodental in Kärnten und vor allem im Süden Niederösterreichs.
Die Corona-bedingt gestrichenen Familienfeiern verschärften die Lage zusätzlich. Bereits am Christtag war klar, solch einen Ansturm hat der Semmering im niederösterreichisch-steirischen Grenzgebiet schon seit Langem nicht mehr erlebt. Kilometerlange Autokolonnen, skurrile Volksfeststimmung sowie Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen hielten die örtlichen Behörden das ganze Wochenende hinweg auf Trab. Während man also am Semmering zu Beginn noch
schnell reagierte und die Sicherheitsmaßnahmen erhöhte, kam es aber trotz aller Bemühungen zum „Blackout“. „Mit diesem Andrang hat niemand gerechnet. Die Rodelwiesen mussten gesperrt werden und bleiben das wohl auch noch die nächsten Tage“, so Bürgermeister Hermann Doppelreiter.
Trotz Voranmeldungen und Ticketsystem wurde das
Skigebiet überrannt und von Falschparkern versperrt. Kritiker sprechen mittlerweile schon von fahrlässigen Motiven in der Organisation, die man am Semmering aber scharf zurückweist.
Ein Liftwart im „Krone“Gespräch: „Das ist noch immer Freiluftsport. Auf der Mariahilfer Straße in Wien und in Ischgl ging es während Corona sicher schlimmer zu.“