Bei 140 Sachen standein Hund auf der Strecke
Da hielten die „Wildesten“im Ski-Zirkus entsetzt den Atem an Wüste Schrecksekunde bei Trainingsfahrt des Deutschen Pepi Ferstl Er nahm es aber ziemlich gelassen: „Vielleicht ist das ja ein Zeichen!“
„Dio cane, un cane“, schrie der Südtiroler FIS-Rennleiter Markus Waldner entsetzt in den Funk. „Un cane“– ein Hund. Der hatte sich beim Sonntag-Training in Bormio auf die Piste geschlichen, der Deutsche Pepi Ferstl vermied einen Crash und nahm’s sportlich: „Vielleicht ein Zeichen, ich muss mehr ein wilder Hund sein!“
Mit 144 km/h ohne Licht durch einen Tunnel. Der nachweihnachtliche Horror auf zwei Brettln. Da musst selbst als hart gesottener Abfahrer ein besonderes Gemüt haben. „Auf der Autobahn wirst mit dem Tempo ja schon gstraft“, ächzte Vincent Kriechmayr nach dem zweiten Trainingsritt auf der Stelvio in Bormio.
Selbst das Material leidet wegen der „Bestia“, wie die Italiener die Strecke nennen: Die Beläge verbrennen. Bei Oti Striedinger so arg, dass seine Ski unfahrbar wurden, fuhren nach links, wenn er rechts anpeilte. Wahnsinn.
„Und dann: Trara – da war das weihnachtliche Geschenk!“
Pepi Ferstl, 2019 deutscher Super-G-Sieger in Kitzbühel, war im Ziel voller Galgenhumor. Denn nach dem San-Pietro-Sprung war da plötzlich ein . . . Hund.
„Ich habe vorher die gelbe Flagge gesehen und abgebremst. Alle haben alles richtig gemacht. Aber . . . “, musste der Bayer den Schrecken erst runterschlucken.
Den Konkurrenten im Ziel, durchwegs wilde Hunde, blieb die Spucke weg. Eine der härtesten Abfahrtsstrecken der Welt zum Gas25
Kitzbühels Super-GSieger Pepi Ferstl als Hunde-Flüsterer.
sigehen – „das geht gar nicht“, schüttelte Matthias Mayer entsetzt den Kopf. Und Dominik Paris, der sechsfache Bormio-Sieger, nickte: „Ein Wahnsinn, das sollte nicht sein.“Nachsatz: „A Flitzer war gscheiter – da hättma alle wenigstens was zum Schauen.“
Ghedina und das Reh
Neu ist das Phänomen freilich nicht: Der Italiener Kristian Ghedina hatte in Gröden einmal Fast-Kontakt mit einem Reh, in Lake Louise werden eigene Netze gegen den Wildwechsel auf der Piste angebracht.