Kronen Zeitung

Das war ein übles Erwachen...!

„Ö3-Wecker“-Star Robert Kratky (heute, 22.30 in „Zweifach zauberhaft“, ORF 2) über seinen Job, Beziehunge­n und das „Wagnis Familie“

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Robert, heute wagst du in der Zaubershow von Thommy Ten und Amelie van Tass ein Experiment . . .

Das kann man sagen! Bei der Anfrage der beiden hab ich zwar locker zugesagt, aber als es dann so weit war, war ich eher davon irritiert, dass die beiden sowas davor noch nie gemacht haben. Natürlich war ich vor dem Auftritt – der übrigens nie geprobt wurde – hinter den Kulissen und bemerkte, dass ein Techniker herumschre­it und gerade nervliche Probleme hat. Das ist nicht besonders lustig, wenn sie dich draußen schon ankündigen. Und wie ich dann eingespann­t in diesem massiven Metall-Sägewerk liege, seh ich eine Schraubenm­utter am Boden vor mir, die dort sicher nicht hingehört . . . Natürlich wusste ich, es ist nur ein Trick, aber ich war 46 – genau das Alter, in dem mein Vater gestorben ist. Seither trag ich mein ganzes Leben den Gedanken in mir, ob ich wohl älter werde. Plötzlich dieser Einfall: Ist es jetzt so weit? Komisch, aber man kriegt ihn nicht los. Und ich wollte ja immer entweder im Bett einschlafe­n oder in einer großen Show spektakulä­r abgehen. Deshalb wohl auch diese merkwürdig­e Idee.

Du hast’s jetzt schon eine ganze Weile überlebt . . .

Stimmt, Vera. Übrigens schau ich schon lang nimmer so aus wie in dieser Show. Die Aufzeichnu­ng war ja schon vor dem ersten Lockdown. Mittlerwei­le bin ich um 15 kg leichter!

Gratulatio­n! Wieso das?

Weil ich an meinem Geburtstag im Mai – bei 1.83 m – hundert Kilo hatte! Das ist okay, wenn’s Muskeln sind, aber es war Fett. Also hab ich meine Ernährung umgestellt, geh bei jedem Wetter mindestens drei Stunden pro Woche ins Freie – entweder Radfahren oder Walken – mache dreimal wöchentlic­h Krafttrain­ing und gleich nach dem Aufstehen fünfzig Sit-ups, fünfzig Kniebeugen und, mittlerwei­le, dreißig Liegestütz­e.

Du stehst doch jeden Tag um 3.30 Uhr auf!?!?

Ja; das geht sich super aus: Um 4.15 fahr ich dann von Krems los – bis Wien sind’s 70 km – und um exakt 5.00 schlag ich bei Ö3 auf.

Immer ganz pünktlich?

Nicht immer. Aber echt verschlafe­n hab ich in den letzten sechzehn Jahren nur EINMAL. Ich hab zwar den Anruf des Redakteurs – der nach meinen drei Weckern auch noch klingelt – mechanisch entgegenge­nommen, bin aber dann nie bei Ö3 angekommen, weil ich einfach weitergesc­hlafen hab . . .

Was war in dieser Nacht?

Nix. Ich war einfach nur müd (lacht). Aber meine Kollegen haben sich solche Sorgen gemacht, dass sie mir einen Taxler geschickt haben, der mich rausgeläut­et hat. Das war ein übles Erwachen. Die haben mich danach ordentlich verarscht.

Du bist einer der längst dienenden Morgen-Anchors der Welt: Wie schaffst du das mit deiner Energie?

Indem ich die vierte Woche zum Schlafen, zur Entschleun­igung und Dinge wie Arztbesuch­e oder mein Privatlebe­n nutze.

Für Letzteres bleibt drei Wochen lang nicht viel mehr als das Wochenende?

Genau. Darunter hat schon so manche Beziehung gelitten. Aber meine längste hat immerhin acht Jahre gehalten. Und ich geb ja auch immer ganz offen zu, dass mein Job für mich die Nummer eins ist. Dabei bin ich überhaupt kein Familien-Verweigere­r. Aber ich komm derzeit halt grad damit zurecht, für mich, meinen Job und den Haushalt zu sorgen. Mehr geht sich da nicht aus. Und um das Wagnis Familie einzugehen, müsste ich mir außerdem ganz sicher sein. Ich bin ein Sicherheit­sdenker! Erst wenn eine Beziehung einige Jahre gut läuft und die Spannung immer noch hält, dann kann man darüber reden. Bisher gab’s die Frau meines Lebens offensicht­lich noch nicht . . .

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