Kronen Zeitung

Fazit für die EU: „Gemeinsam sind wir stark“

Beim Würstelsta­nd zogen der deutsche Botschafte­r und der EU-Vertreter Bilanz zur deutschen Ratspräsid­entschaft

- C. Z.

WIEN. Die deutsche EU-Ratspräsid­entschaft endete für Ralf Beste, den deutschen Botschafte­r in Österreich, und Martin Selmayr, den Leiter der EU-Kommission­svertretun­g in Wien, wie sie begonnen hatte: mit einer Burenwurst. Beim Wiener Würstlstan­d Bitzinger vor der Albertina zogen sie gemeinsam mit der „Krone“Bilanz.

Bestellt, für das Foto posiert, aber erst mit 50 Meter Abstand zum Würstlstan­d wurde die Burenwust konsumiert. Dazu gab’s alkoholfre­ien

Kinderpuns­ch. Alles coronakonf­orm am Ende der deutschen EU-Ratspräsid­entschaft. Vor sechs Monaten wählten Beste und Selmayr den

Würstlstan­d für den Auftakt, weil Wurst die handfeste Beilage zum Wiederaufb­au nach der Krise sei. Es werde eine Arbeitsprä­sidentscha­ft, das wussten im Sommer beide.

Der letzte große Auftritt von Kanzlerin Merkel

Botschafte­r Beste zog positive Bilanz: „Zwischenze­itlich sah es schwierig aus. Aber wir haben ein gutes Finish hingelegt.“Martin Selmayr: „Der Ratspräsid­entschaft ist es gelungen, die gordischen Knoten, die es vorher gab, mit diplomatis­chem Geschick zu entwirren.“Wie etwa die CoronaHilf­sgelder, den Brexit und ehrgeizige Klimaziele. Der Einwurf, dass die Asylreform auf der Strecke blieb, wollte Selmayr nicht gelten lassen: „Selbst da liegt nun ein 400 Seiten starker Vorschlag auf dem Tisch.“Botschafte­r Beste ergänzt: „Innenminis­ter Seehofer hätte gerne mehr weitergebr­acht. Da hat man wieder gesehen: Die EU ist nur so stark, wie es die Mitglieder zulassen.“

Für Kanzlerin Angela Merkel war der Ratsvorsit­z der wohl letzte große außenpolit­ische Auftritt, bei den Bundestags­wahlen im September tritt sie nicht mehr an. Ein würdiger Abschied, wie beide finden. Man nehme nur das Beispiel Brexit her: „Wie oft hat London in Berlin angerufen, die Kanzlerin möge doch bitte auf die Verhandler einwirken. Aber nicht Deutschlan­d verhandelt, sondern Michel Barnier“, sagt Selmayr. „Es war ganz wichtig zu wissen, dass Deutschlan­d die Einheit der EU-27 hinter den Verhandlun­gen zusammenge­halten hat. Es war das Jahr, in dem die EU gezeigt hat: Gemeinsam sind wir stark“, so Selmayr. Am 1. Jänner übernimmt Portugal die EURatspräs­identschaf­t.

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Foto: REUTERS „Macht’s gut! Und danke für den Fisch!“Unter Merkel ging der Brexit-Pakt noch durch.
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Martin Selmayr, Vertreter der EU-Kommission in Wien, und der deutsche Botschafte­r Ralf Beste beim Würstlstan­d.

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