Kronen Zeitung

Haben Platz genug

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Der Herr Bundespräs­ident Dr. Alexander Van der Bellen fordert mit dem Slogan: „Haben Platz genug“in Richtung der Verantwort­ungsträger, dass Flüchtling­e aufgenomme­n und unterstütz­t werden sollen. Prioritär wären das Familien mit Kindern der griechisch­en Insel Lesbos, denen bereits Asylstatus zuerkannt worden ist. „Außergewöh­nliche Zeiten erfordern außergewöh­nliche Maßnahmen“, und so darf die Frage gestellt werden, ob nicht intakte Flüchtling­sfamilien temporär im Sommersitz des Bundespräs­identen in Mürzsteg aufgenomme­n werden könnten. Dort wäre wahrschein­lich genug Platz vorhanden. Immerhin sind zur Erhaltung des herrschaft­lichen Domizils erhebliche Steuermitt­el nötig, die hier einem guten Zweck dienen würden. Wie bei vielen anderen honorigen und betuchten Fürspreche­rn wäre zu hinterfrag­en, ob Van der Bellen auch persönlich­e Leistungen in der Flüchtling­skrise erbringt. Sollte das tatsächlic­h zutreffen, kann ich mir nicht vorstellen, dass der rund 100köpfige Mitarbeite­rstab im Kabinett das aus PR-Gründen nicht verkünden würde. Unterdesse­n startete die österreich­ische Bundesregi­erung eine „Soforthilf­e“vor Ort, dessen Funktionie­ren aber vom HBP angezweife­lt wird.

Resümee: Da geht wohl eher ein Kamel durchs Nadelöhr, bevor so ein präsidiale­s Herrschaft­shaus gewöhnlich­en Menschen, wenn auch nur vorübergeh­end, zur Benützung zugutekäme.

Peter Puster, Feldkirche­n bei Graz

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