Das große Schwitzen
§ Tennis-Aufsteiger Jurij Rodionov quält sich wie Sebastian Ofner neben 80 Tonnen Getreide für 2021 § Dennis Novak trainiert mit Gebhard Gritsch und liebt sein Work-out
Immer wieder knallt er in der kleinen „Folterkammer“über einer unscheinbaren Garage den braunen Medizinball gegen die 50 Zentimer dicke Wand – hinter der 80 Tonnen Getreide lagern, in den Silos daneben sind es nochmals mehrere hundert Tonnen. Passt irgendwie, weil Jurij Rodionov hier in Parndorf mit Athletikcoach Flo Pernhaupt für die neue Saison sät, in der man einen Top-100-Platz ernten will. „Diesem Ziel ordne ich alles unter. Trotzdem will ich mir auf dem Platz weniger Druck machen, daran habe ich gearbeitet“, so der 21-Jährige. Der von Matzen nach Wien übersiedelte, im Burgenland an der Fitness und in Traiskirchen unter Trainer Wolfgang Thiem an seinem Spiel arbeitet – und ab sofort mit Stefan Koubek einen neuen TouringAkademie
hat. „Es ist überall Luft nach oben, kein Schlag ist ausgereift“, so die Nummer 144 der Welt, die übrigens in sechs Sprachen fluchen kann. „Immer in der, die beim jeweiligen Turnier niemand versteht“, grinst Rodionov.
Dennis Novak schaffte vor einem Jahr den Sprung in die Top 100, bereitet sich seit vier Wochen auf die neue Saison vor. Gebhard Gritsch (von 2009 bis 2017 Konditionsguru von Novak Djokovic) bringt den 27Jährigen in Form, daneben läuft Dennis mit Fitnesscoach Ivo Buchta durch die Klosterneuburger Weinberge. „Ich hab auch einige Einheiten am Badeschiff in Wien gemacht“, erzählt Novak, der wie Rodionov oder Ofner in der ATCCoach
trainiert, „doch das ist während des Lockdowns nicht möglich – deshalb gab es via Instagram sogar ein Live-Work-out. Extrem anstrengend, aber mir macht das umso mehr Spaß . . .“
Für Novak steht bereits fest: Vor den Australian Open (ab 8. Februar) startet Österreichs Nummer zwei beim ATP Cup in Melbourne. „Das ist die optimale Vorbereitung auf einen Grand Slam.“