Sturm verblies die drohende „Abfuhr“

Semmering-Riesentorlauf wurde wegen starker Windböen vor dem zweiten Lauf abgebrochen Halbzeitführende Vlhova ist auch heute im Nachtslalom ein heißer Tipp Die Österreicherinnen enttäuschten

Das Rennen ist wegen des Sturms gecancelt. Bitte sofort den Zielbereich verlassen.“Kurz vor 13.30 Uhr, nach einer halbstündigen Verschiebung, stand gestern auf dem Semmering fest: Der zweite Lauf des Riesentorlaufs wurde vom Winde verweht. Böen mit über 100 km/h ließen entlang der Strecke und im Zielbereich Werbeflächen, Schutzluftpolster und andere Aufbauten abheben. Sogar bei der Zeitmessung gab’s Probleme. Da half es nichts, dass der Start der besten 30, die oben warten mussten, nach unten verlegt worden war.

Wenig später wurde klar – der Riesentorlauf zum 25Jahre-Jubiläum fällt flach, wird aus diversen Gründen (TV, Logistik, Zeitplan etc.) hier nicht nachgeholt. „Da auch Neuschnee erwartet wird, braucht’s Zeit für die Aufbauarbeiten“, schilderte ÖSV-Sportchef Toni Giger, dass heute Vormittag alles wieder auf Vordermann gebracht werden, dann am Nachmittag (ab 15.15 Uhr) programmgemäß der Nachtslalom starten soll.

Da wird mit Petra Vlhova wieder jene Topfavoritin angreifen, die mit dem SlalomDoppel in Levi und dem Parallel-Event in Lech in drei Saison-Rennen siegte, auch gestern nach dem ersten Lauf führte. „Ich habe das nicht erwartet, hatte nicht so ein perfektes Gefühl.“

Nur „Liensi“in Top 15

Enttäuschend die Österreicherinnen. Kathi Liensberger, zuletzt in Courchevel Fünfte und Sechste, war als Beste 14. „Ich bin nicht voll auf Zug gekommen“, meinte die zweifache Slalom-Dritte von Levi. Das sollte ihr für heute Mut machen.

RTL-Spezialistin Stephanie Brunner wurde 18. „Ich war zu gerade.“Speed-Ass Ramona Siebenhofer hatte nach den Anfangs-Gleitpassagen gar Bestzeit, wurde 25., wartete dann als erste ÖSV-Starterin aber ebenso vergeblich auf den zweiten Lauf.

Es waren gute Schwünge dabei, aber ich habe lange den Rhythmus gesucht. Im zweiten Lauf wollte ich nochmals voll angreifen. Katharina LIENSBERGER

Sturmböen mit über 100 km/h wehten entlang der Piste und im Ziel alles um.

Der Gondelbetrieb wurde eingestellt, ÖSV- und andere Mitarbeiter stemmten sich vergeblich gegen den Sturm. Es folgte der erste Abbruch in „25 Jahren Semmering“.

Liensberger war als ÖSV-Beste Halbzeit-14. – heute soll im Slalom mehr rausschauen.