Plan für Zeit nach dem Lockdown
Österreich hat bei der Zahl der Corona-Toten die 6000-Marke überschritten. Unterdessen arbeitet man an Regeln für ein „Freitesten“. Nicht geplant sind Vorteile für Geimpfte.
Genau 6059 Menschen sind bisher in Österreich an Corona gestorben, die meisten davon in der Steiermark (1292). Aktuell sind 20.319 Menschen infiziert. Bisher wurden 355.352 Menschen positiv getestet, 328.974 haben sich davon wieder erholt. Die Zahl der Neuinfektionen ist gestiegen, innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden 1868 Neuansteckungen registriert. Derzeit befinden sich 2527
Menschen mit Corona im Spital.
Unterdessen arbeitet die Regierung an den Regeln für ein „Freitesten“aus dem Lockdown: Mit einem negativen Test soll man ja im Jänner eine Woche vor dem eigentlichen Ende (24. Jänner) „herauskommen“. Die Regeln sollen in der ersten Jänner-Woche präsentiert werden. Für Menschen, die sich impfen lassen, sind laut Gesundheitsminister Rudolf
Anschober bisher keine Vergünstigungen im Falle eines weiteren Lockdowns geplant. Strengere Maßnahmen, um die Impfbereitschaft zu steigern, wird es nicht geben – stattdessen „eine offensive, transparente Information und Aufklärung“für jene, die sich noch nicht entschieden haben.
Von AstraZeneca fehlt noch formaler Antrag
Was den Impfplan betrifft, seien nur im Detail noch Änderungen möglich – abhängig von Impfstoff-Zulassungen und -lieferungen, so Anschober. Für Jänner erwartet man die Zulassung der Vakzine von Moderna. Der britische Hersteller AstraZeneca hat bisher noch keinen Antrag bei der Europäischen Arzneimittelbehörde gestellt. Ein Konkurrenzdenken, etwa welche Berufsgruppen früher als andere geimpft würden, hält der Minister für unangebracht.
2021 wird das „Jahr des Zurückdrängens“
Der Piks für alle soll ab April möglich werden, bis Sommer soll für jeden Interessierten ein Impfangebot garantiert werden können. Was den Impfschutz betrifft: Da glaubt der in New York tätige steirische Virologe Florian Krammer an einen Schutz für einige Jahre.
2021 wird „das Jahr des weiteren Zurückdrängens der Pandemie“, so Anschober. Im zweiten Halbjahr möchte man „die Lehren aus dem Ganzen“für die Zukunft ziehen. Anschober will im neuen Jahr auch wieder Projekte abseits Corona umsetzen. So will man den Elektronischen Impfpass „in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 ausrollen“.
Weiters stehen eine Novelle des Mutter-Kind-Passes an, der Nationale Aktionsplan für Menschen mit Behinderung, die Stärkung des Konsumentenschutzes, Verbesserungen im Tierschutz, und in der Pflege soll vor allem die Ausbildung erweitert werden.
Herausfordernder hätte das Jahr nicht sein können. Österreich ist über sich hinausgewachsen. Ich habe noch nie so viel Solidarität und Zusammenhalt erlebt.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober