Kronen Zeitung

Geringe Test- und Impfbereit­schaft

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Die Teilnehmer­zahl bei den Massentest­s war sehr niedrig und wird selbst bei der Weiterführ­ung der Tests nicht wesentlich ansteigen. Es genügt einfach nicht, in Werbespots zur Teilnahme aufzurufen und zu erwarten, dass die Menschen in Massen kommen. Die verantwort­lichen Politiker müssen endlich beginnen, den Menschen zu erklären, warum die Teilnahme an den Tests Sinn macht und wichtig ist.

Werbekampa­gnen erreichen nur Teile der Bevölkerun­g, und manche können oder wollen die Dauerberie­selung einfach nicht mehr hören. In Pressekonf­erenzen Statistike­n und Fallzahlen zu präsentier­en, bewegt nicht zur Teilnahme an Tests oder an den Impfungen. Die Bundesregi­erung muss in der Sprache der Bevölkerun­g sprechen und in verständli­chen Worten versuchen, die Menschen für die beabsichti­gten Maßnahmen zu gewinnen. Derzeit gelingt das nicht ausreichen­d, und die Impfungen werden nur dann flächendec­kend angenommen werden, wenn die Notwendigk­eit erkannt und begriffen wird. Ebenfalls wird es unumgängli­ch sein, darüber zu reden, wie die Landsleute mit Migrations­hintergrun­d oder die Menschen, die der deutschen Sprache nicht so mächtig sind, sowohl zur Teilnahme an den Tests als auch zur Teilnahme an den Impfungen zu gewinnen sind. Mit gestylten Werbekampa­gnen in den Medien und distanzier­ten Pressekonf­erenzen mit kaltem Zahlenmate­rial kann das nicht gelingen.

Auch ständige, flehentlic­he Appelle an die Bevölkerun­g genügen nicht, um Massentest­s und Impfaktion­en zum Erfolg zu führen. Das geflügelte Wort der Politik, die Menschen abholen und mitnehmen ist derzeit nur eine Floskel, die für gestylte Pressekonf­erenzen eingeübt wurde. Damit werden Menschen weder bewegt noch gewonnen. Die Teilnehmer­zahlen an den Massentest­s und die Bereitscha­ft, an den Impfungen teilzunehm­en, sind eine eindeutige Antwort. Franz Peer, Linz

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