Vergewaltigung einer Demokratie
Wenn man glaubt, Trump könne es gar nicht mehr ärger treiben, setzt er neue Höhepunkte: jetzt auch noch der Vergewaltigungsversuch an der US-Demokratie.
Trump hat den Wahlkampfleiter des Bundesstaates Georgia unter Druck gesetzt, noch 11.000 Stimmen zu „finden“, um das Wahlergebnis doch noch zu kippen. Der Republikaner(!) lehnte ab.
Diese Mutter der politischen Trump-Skandale gilt im Staat Georgia als Verbrechen. Wäre der Täter nicht nur zwei Wochen vom Ende seiner Amtszeit entfernt, hätten die USA jetzt den neuen Fall einer Anklage (Impeachment) zur Absetzung des Präsidenten.
Überhaupt hat sich Trump in Torschlusspanik zu mehreren (in seinem Sinn) Fehlentscheidungen hinreißen lassen, die jetzt kaum noch eine erfolgreiche politische Zukunft zulassen; bestenfalls eine Außenseiterrolle. Seine zwei – erfolglosen –
Vetos nach Gutsherrnlaune gegen wichtige Gesetze, welche die Handschrift der Kongress-Republikaner trugen, haben die Partei gespalten. Er tat damit vielen alten Herzens-Republikanern sehr weh. Trump zeigte ihnen, dass er nicht fähig und willens ist zur Loyalität, die er von anderen bedingungslos fordert.
Die US-Demokratie hat immer wieder die Fähigkeit zur Korrektur bewiesen. Deshalb sollte nicht vergessen werden, dass Trump in beiden Wahlen keine Mehrheit hatte. Daher sollte jetzt endlich dieses Wahlsystem reformiert werden, welches solche Präsidentschaften möglich macht.