Kronen Zeitung

Ratlos zu Hause

- Manfred.schumi@kronenzeit­ung.at

Die Geschäfte bleiben wochenlang geschlosse­n, nach neuesten Berechnung­en kostet jede Woche Lockdown zwei Milliarden Euro. Die Restaurant­s sind seit Anfang November zu, an richtigen Urlaub ist aufgrund der Reisebesch­ränkungen und der Hotelsperr­en sowieso nicht zu denken. Der gesamte wirtschaft­liche Schaden durch die Pandemie liegt bereits bei 30 Milliarden Euro.

Die Sparquote steigt auf Rekordhöhe, weil man keine Gelegenhei­t zum Ausgeben hat. Ständiges Onlineshop­pen wird auf Dauer auch fad, ist aber die einzige Möglichkei­t, Geld auszugeben. Anders wird es jene nicht zu kleine Gruppe von Menschen sehen, die aufgrund der Lockdowns keine Arbeit, kein Einkommen und wenig Perspektiv­e hat. Das Warten auf das Eintreffen irgendwelc­her Finanzhilf­en hebt deren Stimmung wohl kaum.

Die Infektions­zahlen sind gesunken, aber noch immer „zu hoch“, heißt es. Doch von einer Überlastun­g des Gesundheit­ssystems sind wir jetzt wieder weiter entfernt. Daher steigt die Unzufriede­nheit unter den Menschen. Ist es noch gerechtfer­tigt, den Schaden für die Wirtschaft täglich ansteigen zu lassen? Die Lockdowns haben einen hohen Preis, sind sie es wert?

Man hat den Eindruck, dass die Politiker (nicht nur in Österreich) selber im Grunde ratlos sind. Ausrotten kann man das Virus offenbar nicht, das Impfen geht nicht so schnell wie erträumt. Wir sitzen ratlos zu Hause und warten darauf, dass jemand schlüssig begründet, wie es jetzt weitergehe­n soll.

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