Ratlos zu Hause
Die Geschäfte bleiben wochenlang geschlossen, nach neuesten Berechnungen kostet jede Woche Lockdown zwei Milliarden Euro. Die Restaurants sind seit Anfang November zu, an richtigen Urlaub ist aufgrund der Reisebeschränkungen und der Hotelsperren sowieso nicht zu denken. Der gesamte wirtschaftliche Schaden durch die Pandemie liegt bereits bei 30 Milliarden Euro.
Die Sparquote steigt auf Rekordhöhe, weil man keine Gelegenheit zum Ausgeben hat. Ständiges Onlineshoppen wird auf Dauer auch fad, ist aber die einzige Möglichkeit, Geld auszugeben. Anders wird es jene nicht zu kleine Gruppe von Menschen sehen, die aufgrund der Lockdowns keine Arbeit, kein Einkommen und wenig Perspektive hat. Das Warten auf das Eintreffen irgendwelcher Finanzhilfen hebt deren Stimmung wohl kaum.
Die Infektionszahlen sind gesunken, aber noch immer „zu hoch“, heißt es. Doch von einer Überlastung des Gesundheitssystems sind wir jetzt wieder weiter entfernt. Daher steigt die Unzufriedenheit unter den Menschen. Ist es noch gerechtfertigt, den Schaden für die Wirtschaft täglich ansteigen zu lassen? Die Lockdowns haben einen hohen Preis, sind sie es wert?
Man hat den Eindruck, dass die Politiker (nicht nur in Österreich) selber im Grunde ratlos sind. Ausrotten kann man das Virus offenbar nicht, das Impfen geht nicht so schnell wie erträumt. Wir sitzen ratlos zu Hause und warten darauf, dass jemand schlüssig begründet, wie es jetzt weitergehen soll.