Wer soll das bezahlen?
Die Dauer des Lockdown wurde nun vom 18. auf den 24. Jänner verschoben. Was nicht nur die Wirtschaft trifft, deren Milliardenverluste erschreckende Ausmaße annehmen, sondern auch die Kulturszene, deren Verluste längst viele zig Millionen ausmachen.
Große Jänner-Premieren sind wie Gastspiele geplatzt, große Konzerte auf den Sankt-NimmerleinsTag verschoben. Und Festivals, von den Salzburger Festspielen bis zu MiniFesttagen, müssen jeweils zwei Projektschienen planen – eine für Tage der „Normalität“, eine weitere als „Notprogramme“, wenn alle Stricke reißen sollten. Flexibiliät ist lebenswichtig.
Ein Desaster für Kulturinstitutionen, die wie die Staatsoper bis zu vier Jahre im Voraus planen. Auch wegen der enormen Verluste dieser Häuser, weil sie nichts einnehmen, aber große Teams – Orchester, Chor, Ballett, Techniker usw. – ja nicht auf die Straße setzen können. Wenn die Szene wieder „hochgefahren“wird, geht’s ohne diese Spezialisten nicht.
Es ist höchste Zeit, dass da etwas passiert: Dass sich die Verantwortlichen in der Regierung und die Leiter der Kulturinstitutionen zusammensetzen und verbindliche „Fahrpläne“vereinbaren, die halten. Und dass es Möglichkeiten gibt, zu arbeiten. Denn sonst wird unsere Kulturszene nach der Pandemie in kläglicher Armut landen. Und alle werden sich mit dem alten Schlagertext aus Notzeiten von 1949 fragen: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?