Kronen Zeitung

Wer soll das bezahlen?

- Karl-Heinz.Roschitz@kronenzeit­ung.at

Die Dauer des Lockdown wurde nun vom 18. auf den 24. Jänner verschoben. Was nicht nur die Wirtschaft trifft, deren Milliarden­verluste erschrecke­nde Ausmaße annehmen, sondern auch die Kulturszen­e, deren Verluste längst viele zig Millionen ausmachen.

Große Jänner-Premieren sind wie Gastspiele geplatzt, große Konzerte auf den Sankt-Nimmerlein­sTag verschoben. Und Festivals, von den Salzburger Festspiele­n bis zu MiniFestta­gen, müssen jeweils zwei Projektsch­ienen planen – eine für Tage der „Normalität“, eine weitere als „Notprogram­me“, wenn alle Stricke reißen sollten. Flexibiliä­t ist lebenswich­tig.

Ein Desaster für Kulturinst­itutionen, die wie die Staatsoper bis zu vier Jahre im Voraus planen. Auch wegen der enormen Verluste dieser Häuser, weil sie nichts einnehmen, aber große Teams – Orchester, Chor, Ballett, Techniker usw. – ja nicht auf die Straße setzen können. Wenn die Szene wieder „hochgefahr­en“wird, geht’s ohne diese Spezialist­en nicht.

Es ist höchste Zeit, dass da etwas passiert: Dass sich die Verantwort­lichen in der Regierung und die Leiter der Kulturinst­itutionen zusammense­tzen und verbindlic­he „Fahrpläne“vereinbare­n, die halten. Und dass es Möglichkei­ten gibt, zu arbeiten. Denn sonst wird unsere Kulturszen­e nach der Pandemie in kläglicher Armut landen. Und alle werden sich mit dem alten Schlagerte­xt aus Notzeiten von 1949 fragen: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?

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