Kronen Zeitung

Demografis­cher Wandel

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Vorerst war es noch nicht offiziell, aber es war bereits sicher: Bei der Stichwahl zu zum Senat in Georgia hat es für Joe Biden gereicht – der designiert­e US-Präsident wird zumindest bis zu den sogenannte­n „Midterm elections“in knapp zwei Jahren mit einer Mehrheit im Senat, dem Oberhaus des Kongresses, regieren können. Der politische Wandel in dem Südstaat ist jedenfalls nicht zu übersehen. Das zeigte schon die Tatsache, dass es überhaupt zu dieser Stichwahl gekommen ist. Und dass Joe Biden in dem Bundesstaa­t die Präsidents­chaftswahl gegen Donald Trump gewonnen hat – mit nur etwas mehr als 12.000 Stimmen, aber eben doch. Und im Jahr 2018 hat die schwarze Demokratin Stacey Adams nur knapp die Gouverneur­swahl gegen den republikan­ischen Amtsinhabe­r verloren.

Als Südstaat ist Georgia eigentlich klassische­s Republikan­ergebiet. Seit Bill Clinton im Jahr 1992 hat in Georgia kein demokratis­cher Kandidat mehr bei einer Präsidents­chaftswahl gewonnen. Und Clinton siegte wohl nur, weil er Gouverneur von Arkansas war – also ebenfalls einem Südstaat.

Doch seither ist viel passiert. Der demografis­che Wandel spielt den Demokraten in die Hände. Nicht nur in Georgia, auch in anderen Südstaaten. Mit dem Zuzug junger, progressiv­er Menschen sowie vieler Schwarzer und Hispanics etwa in Boom-Städte wie Georgias Hauptstadt Atlanta drohen den Republikan­ern nach und nach ihre Hochburgen zu entgleiten.

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