Demografischer Wandel
Vorerst war es noch nicht offiziell, aber es war bereits sicher: Bei der Stichwahl zu zum Senat in Georgia hat es für Joe Biden gereicht – der designierte US-Präsident wird zumindest bis zu den sogenannten „Midterm elections“in knapp zwei Jahren mit einer Mehrheit im Senat, dem Oberhaus des Kongresses, regieren können. Der politische Wandel in dem Südstaat ist jedenfalls nicht zu übersehen. Das zeigte schon die Tatsache, dass es überhaupt zu dieser Stichwahl gekommen ist. Und dass Joe Biden in dem Bundesstaat die Präsidentschaftswahl gegen Donald Trump gewonnen hat – mit nur etwas mehr als 12.000 Stimmen, aber eben doch. Und im Jahr 2018 hat die schwarze Demokratin Stacey Adams nur knapp die Gouverneurswahl gegen den republikanischen Amtsinhaber verloren.
Als Südstaat ist Georgia eigentlich klassisches Republikanergebiet. Seit Bill Clinton im Jahr 1992 hat in Georgia kein demokratischer Kandidat mehr bei einer Präsidentschaftswahl gewonnen. Und Clinton siegte wohl nur, weil er Gouverneur von Arkansas war – also ebenfalls einem Südstaat.
Doch seither ist viel passiert. Der demografische Wandel spielt den Demokraten in die Hände. Nicht nur in Georgia, auch in anderen Südstaaten. Mit dem Zuzug junger, progressiver Menschen sowie vieler Schwarzer und Hispanics etwa in Boom-Städte wie Georgias Hauptstadt Atlanta drohen den Republikanern nach und nach ihre Hochburgen zu entgleiten.