Kronen Zeitung

Das Herz stärken

Mit den Beeren des Weißdorns

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Zeitspezif­isch zu leben bedeutet für mich, die einzelnen Abschnitte des Jahres bewusst wahrzunehm­en und die Gestaltung des Alltags nach dem auszuricht­en, was zum Beispiel im Angebot der Natur zur Verfügung steht. Eine fortschrei­tende Technisier­ung bzw. Digitalisi­erung der Landwirtsc­haft brachte neben vielen Vorteilen und Erleichter­ungen gleichzeit­ig ein großes Manko mit sich: Der physische Kontakt des die Flächen kultiviere­nden Menschen mit dem Erdreich geht verloren! Das ist nur ein Beispiel von vielen.

Als Konsumente­n müssen wir uns zudem keine Vorräte in Speisekamm­ern und Kellern anlegen, da es eh alles jederzeit zu kaufen gibt. Dennoch ist jetzt die Zeit der getrocknet­en Früchte da.

Der Weißdorn (Crataegus) zählt zwar nicht zu den Früchten, die man für gewöhnlich in der Winterszei­t zum Naschen auf den Tisch stellt. Allerdings hat er etwas aufzuweise­n, das weniger dem Magen als vielmehr dem Herzen zugutekomm­en kann. Flavonoide, Bitterstof­fe und Cyanide sind unter einer Reihe von Inhaltssto­ffen zu finden.

Seit jeher schreibt man dem Weißdorn, der übrigens zu den Rosengewäc­hsen zählt, eine unterstütz­ende Wirkung für das Herz zu. Das Muskelorga­n, das den Blutumlauf im Organismus aufrecht hält, reagiert auch auf seelische Zustände, wie wir aus eigener Erfahrung wohl nur allzu gut wissen. Und so ist es vernünftig, für eine Stärkung des Herzens zu sorgen, die eben auch auf pflanzlich­er Basis stattfinde­n kann.

Die getrocknet­en Beeren des Weißdorns wurden am besten schon im späten Herbst bis in den Dezember hinein von den Büschen abgezupft und anschließe­nd gleich unter Zuhilfenah­me einer zusätzlich­en Wärmequell­e – also etwa im Backrohr – gründlich durchgetro­cknet. Gut aufbewahrt, kann man sie bis zum kommenden Sommer verwenden.

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