Der WWF schlägt Alarm
Man sollte ja glauben, dass der Mensch wenigstens dann dazulernt, wenn er besonders schmerzhafte Erfahrungen macht. Ein aktueller Bericht des World Wide Fund for Nature (WWF) beweist leider mal wieder das genaue Gegenteil.
Mittlerweile ist es wissenschaftlich erwiesen, dass das Coronavirus tatsächlich von einem Wildtier auf den Menschen übergesprungen ist. Man kann noch ergänzen, dass die Globalisierung und die uneingeschränkte Reisefreiheit in puncto Weiterverbreitung den Rest erledigt haben. Ursprungsort dürfte Wuhan mit seinen Wildtiermärkten gewesen sein.
Daher kommt man förmlich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, wenn man sich die Kernaussage des jüngsten WWF-Berichts vor Augen führt. Demnach sind ein Jahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie noch immer Hunderte Wildtiermärkte geöffnet. Dazu kann ich nur sagen, dass die selbst ernannte „Krone der Schöpfung“offensichtlich mal wieder mit grenzenloser Dummheit zu glänzen vermag statt mit Lernfähigkeit und Weitblick.
Die Analyse des WWF hat konkret den Wildtierhandel in der südostasiatischen Mekong-Region unter die Lupe genommen. Von rund 500 Märkten in größeren Städten, wo Hygiene logischerweise sowieso nicht einmal mit der Lupe zu finden ist, wo auch mit Wildtieren gehandelt wird, liegt etwa die Hälfte in Regionen mit hohem Zoonose-Risiko. Soll heißen, Orte, wo Infektionskrankheiten, die gleichermaßen bei Mensch und Tier vorkommen, sowohl von Mensch auf Tier als auch von Tier auf Mensch besonders leicht übertragen werden können.
Ehrlich gesagt musste ich an der Stelle abbrechen. Das war für mich schon genug Information von der erschreckenden Sorte. Artenschutz?
Bestmöglicher Gesundheitsschutz? Das sind Begriffe, mit denen der Mensch offensichtlich genauso überfordert ist wie mit einem bestmöglichen Umweltschutz. Bekommen wir „zum Wohle aller“denn nie auf die Reihe? Nicht zu fassen! Christian Stafflinger, Linz