„Eine Maschine“
Damir Canadi hat im Lockdown in Athen neun Kilo abtrainiert Atromitos muss er neu „aufbauen“Ziel ist Meister-Play-off
Zach. Alle leiden unter der Pandemie. Ich hoffe, wir haben das bald überstanden, sonst haut es uns allen irgendwann die Sicherungen raus.“Seinen Wiener Schmäh hat Damir Canadi nicht verloren. Seit zwei Monaten sitzt er in Athen im Lockdown. Wohnung (mit Blick aufs Meer), Trainingszentrum, Stadion – seine Stationen im Alltag. Die Familie ist in Österreich. Mental schwierig.
„Dafür habe ich seit langer Zeit meinen Körper wieder im Griff“, lacht der 50-Jährige und scherzt: „Jetzt bin ich wieder eine Maschine. Topfit.“Neun Kilo hat er im Lockdown verloren. Kraftkammer, Padel-Tennis, Joggen – was halt erlaubt ist . . .
. . . und vom Stress bei Atromitos ablenkt. Im Sommer kehrte er nach dem verpatzten NürnbergEngagement nach Athen zurück. Zu jenem Klub, den Canadi von 2017 bis 2019 zu einem Spitzenklub und nach Europa geführt hatte.
„Viele Spieler sind zu den Großklubs gewechselt“, muss er wieder neu „aufbauen“. „Noch haben wir nicht die Laufdaten, um über die Mentalität zu kommen.“Das MeisterPlay-off (Top 6) ist das Ziel, die ersten fünf Plätze sind an die finanzstarken Großklubs „vergeben“. „Wir punkten gegen die Großen, lassen gegen die Kleinen zu viel liegen“, weiß Canadi, warum Atromitos derzeit nur Zehnter ist. Der Jänner entscheidet.
Unmöglich scheint Platz zwei, den Canadi bei der „Krone“-Fußballerwahl in seiner Rapid-Ära holte. „Aber ich freue mich über jede Stimme“, grinst der Trainer-Legionär. „Damit man mich daheim nicht vergisst.“