Merkwürdig wie nie
Präsident Johann Pichler zieht Bilanz nach erster Corona-Tournee Veranstalter schreiben tiefrote Zahlen, sportlich lief es indes gut
Die erste Corona-Tournee ist Geschichte. Vier Bewerbe, null Zuschauer. „Es wirkte alles sehr traurig“, machte Präsident Johann Pichler keinen Hehl aus der Enttäuschung, „es half aber nichts, damit mussten wir klarkommen.“
Das gelang den Veranstaltern außergewöhnlich gut, große Probleme blieben aus. „Wir sind ja alte Hasen“, lacht der Salzburger, „für uns war die Abwicklung an sich reine Routine.“Und so drehte sich fast alles um Corona. Die Erstellung von Konzepten, die Einhaltung der Vorschriften, die Einteilung in Zonen – „das waren die beherrschenden Themen“.
Der Sport kam nicht zu kurz. Kamil Stoch und Co. lieferten eine sportliche Show der Extraklasse und sorgten zumindest vor den TV-Geräten für beste Unterhaltung. Finanziell lief es indes erwartungsgemäß nicht allzu rosig.
„Müssen alle sparen“
Die Veranstalter müssen hohe Verluste hinnehmen. Alleine der Skiclub Bischofshofen wird tiefrote Zahlen schreiben, ein Minus von etwa 150.000 Euro verbuchen. „Wir müssen alle sparen“, weiß Pichler. Nach drei Jahren als Tournee-Präsident kündigte er an, sein Amt niederzulegen. „Ich wurde zwar gebeten, ein Jahr anzuhängen, aber langsam wird’s Zeit, ans Aufhören zu denken.“Ob er nach 41 Jahren in Diensten des Skiclubs Bischofshofen auch dort kürzertritt, hält er sich offen. Zunächst will er „die merkwürdigste Tournee, die ich je erlebt habe“, sacken lassen.