Mit Scheinwohnsitzen Notstandshilfe ergaunert
Die Corona-Krise stürzt immer mehr Menschen in die Arbeitslosigkeit, mehr als 520.000 Personen sind bereits ohne Job und brauchen Unterstützung. Betrüger machen jedoch auch vor der Pandemie nicht halt – Kontrollen deckten nun Hunderte Missbrauchsfälle bei AMS-Leistungen auf.
Das Arbeitsmarktservice (AMS) setzt auch in der Pandemiezeit seine regelmäßigen Kontrollen fort. Wie wichtig diese sind, zeigen die aktuellsten Zahlen: Allein in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark konnten rund 300 unerlaubte Auslandsaufenthalte ermittelt werden. Es gilt: Wer als arbeitslos gemeldet ist und ins Ausland fährt, etwa auf Urlaub, hat in dieser Zeit keinen Anspruch auf Unterstützung.
Weiters hat das AMS 200 Scheinwohnsitze entdeckt. Also Betrüger ausgeforscht, die in Österreich Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe bezogen haben ohne hier zu wohnen. Der tatsächliche Wohnsitz war meist in Ungarn, Tschechien oder der Slowakei. Für die vorgeschriebenen Kontrolltermine beim AMS sind die Personen regelmäßig nach Österreich gereist, allerdings nur um sich hier kurz blicken zu lassen und danach gleich wieder nach Hause zu fahren.
Schwerpunkte bei den Überprüfungen sind außerdem Schwarzarbeit oder eine falsche geringfügige Beschäftigung. Immer wieder gibt es auch Betrugsfälle bei der coronabedingten Kurzarbeit. In den östlichen Bundesländern verfügt das AMS über eigene Erhebungsdienste, im Westen besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Sondereinheiten der Polizei.