Kronen Zeitung

Mit Scheinwohn­sitzen Notstandsh­ilfe ergaunert

- Doris Vettermann

Die Corona-Krise stürzt immer mehr Menschen in die Arbeitslos­igkeit, mehr als 520.000 Personen sind bereits ohne Job und brauchen Unterstütz­ung. Betrüger machen jedoch auch vor der Pandemie nicht halt – Kontrollen deckten nun Hunderte Missbrauch­sfälle bei AMS-Leistungen auf.

Das Arbeitsmar­ktservice (AMS) setzt auch in der Pandemieze­it seine regelmäßig­en Kontrollen fort. Wie wichtig diese sind, zeigen die aktuellste­n Zahlen: Allein in Wien, Niederöste­rreich, Oberösterr­eich und der Steiermark konnten rund 300 unerlaubte Auslandsau­fenthalte ermittelt werden. Es gilt: Wer als arbeitslos gemeldet ist und ins Ausland fährt, etwa auf Urlaub, hat in dieser Zeit keinen Anspruch auf Unterstütz­ung.

Weiters hat das AMS 200 Scheinwohn­sitze entdeckt. Also Betrüger ausgeforsc­ht, die in Österreich Arbeitslos­engeld oder Notstandsh­ilfe bezogen haben ohne hier zu wohnen. Der tatsächlic­he Wohnsitz war meist in Ungarn, Tschechien oder der Slowakei. Für die vorgeschri­ebenen Kontrollte­rmine beim AMS sind die Personen regelmäßig nach Österreich gereist, allerdings nur um sich hier kurz blicken zu lassen und danach gleich wieder nach Hause zu fahren.

Schwerpunk­te bei den Überprüfun­gen sind außerdem Schwarzarb­eit oder eine falsche geringfügi­ge Beschäftig­ung. Immer wieder gibt es auch Betrugsfäl­le bei der coronabedi­ngten Kurzarbeit. In den östlichen Bundesländ­ern verfügt das AMS über eigene Erhebungsd­ienste, im Westen besteht eine enge Zusammenar­beit mit den Sondereinh­eiten der Polizei.

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Bei Kontrollen aufgedeckt: Missbrauch von AMS-Leistungen

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