Kronen Zeitung

Horror wurde zum Vergnügen

Vor acht Jahren ging Tamara Tippler auf der WM-Strecke der Herren in St. Anton aus Angst freiwillig in den Schnee Gestern gelang ihr beim Wiedersehe­n eine Trainingsb­estzeit Starke Österreich­erinnen

- G. Fraisl

Eisig, steil, dunkel. Die Karl-Schranz-Piste in St. Anton war für viele der blanke Horror. Dort, wo 2001 die Herren bei der WM um Gold gekämpft hatten, durften 2013 die Mädels ran. Und vor allem die, die zum allererste­n Mal eine Weltcup-Abfahrt bestritten (wie Stephanie Venier und Mirjam Puchner), erlebten eine Art Trauma. Die damals 21-jährige Tamara Tippler hatte ihr Debüt zwar schon hinter sich, nach Eisfall war dennoch Schluss. Aus eigenem Antrieb: „Ich hab mich freiwillig hingelegt, weil ich mich so gefürchtet hab.“

Acht Jahre nach dem Notausgang war das Wiedersehe­n für die Steirerin die hellste Freude. Zeitgleich mit der Schweizeri­n Lara Gut-Behrami legte „Tami“die schnellste Trainingsf­ahrt hin, schüttelte die Erinnerung an damals wie eine lästige Fliege ab: „Ich bin älter und reifer geworden. Cooles Wetter, coole Piste“, strahlte Tippler mit der Sonne um die Wette.

Österreich­s Speed-Ladys meldeten sich in diesem Training mit Nachdruck für den ersten Stockerlpl­atz in dieser Saison an. Gleich sieben Fahrerinne­n platzierte­n sich in den Top 13! Das Sonder-Training trägt da offensicht­lich Früchte.

Heute in die Quali

Auch Hausherrin Nina Ortlieb, Mitglied des Skiklubs Arlberg, übte zuletzt in St. Anton und fühlt sich in ihrem „Wohnzimmer“pudelwohl. Christine Scheyer, Österreich­s letzte Siegerin bei einer Heim-Abfahrt (2017 Zauchensee), muss heute in die Quali. Sieben Mädchen fahren beim Training um vier Plätze – die drei Schnellste­n plus ein Trainer-Entscheid.

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Tamara Tippler (li.) und Nina Ortlieb mit ihren kühlen „Fans“.

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