„Wir brauchen Planbarkeit“
Kreativbranche trifft Krise sehr hart Zukunftsperspektive fehlt Künstler:
Sie waren die Ersten, die schließen mussten, und werden die Letzten sein, die öffnen dürfen: die Kulturstätten. Seit Monaten sind Schauspieler, Regisseure und Co. ohne Engagement. Auch DJs haben seit Ewigkeiten keine Platten gedreht. Die „Krone“hat mit vier Künstlern über ihre schwierige Lage in der Krise gesprochen.
Die Künstler wurden von der Corona-Krise besonders hart getroffen. „Ich hatte seit März kein Engagement“, erzählt Tom Silver, Resident-DJ in Wien. Als im März die Nachtlokale schließen mussten, legte er sein Ein-Personen-Unternehmen still.
Marcella Micelli, Mitbegründerin und Managerin der Travestiegruppe Mannequins, musste bereits ihre Ersparnisse einsetzen, um keinen Kredit aufnehmen zu müssen. „Ich komme durch, aber die ganze Situation und Ungewissheit nimmt mir den Schlaf“, schildert sie. Es brauche Planungssicherheit und klare Vorgaben von der Politik. Das wünscht sich auch Michaela Ehrenstein, Regisseurin an der Freien Bühne Wieden, denn: „Das Jahr war sehr hart. Das Theater befindet sich in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Situation, die durch die Hilfen nur etwas gemildert wurde.“
Neben den monetären Problemen fehlt Theatermaler Paul Sukopp vor allem die berufliche Auseinandersetzung mit der Kunst. Er plädiert: „Lasst uns wieder arbeiten!“
Die Kunst muss weitergehen. Die Politik muss ein Konzept erarbeiten, mit dem dies auch endlich möglich ist.
Travestiekünstlerin Marcella Micelli
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