„Platane darf nicht sterben!“
80-jähriger Baum soll U-Bahn-Bau weichen Jetzt tobt Öko-Proteststurm:
Sie ist mit ihren 80 Jahren ein Methusalem – und steht einsam da! Denn in dem grauen Josefstädter Grätzel ist diese Platane eine grüne Insel. Jetzt hat das Stadtgartenamt ein Todesurteil gefällt. Der Baum störe den U-Bahnbau. Naturschützer schlagen Alarm: „Sie darf nicht sterben!“
Kaum hatte Umweltdachverbands-Ehrenpräsident Dr. Gerhard Heilingbrunner von der für Donnerstag sechs Uhr Früh angesetzten Fällung erfahren, eilte er an den Ort des möglichen Baummordes. Angesichts des immer heftigeren Proteststurms pfiff Wiener-Linien-Chef Günter Steinbauer Mittwochnacht die Schlägerungstrupps dann doch zurück. Der für den UBahn-Bau zuständige Manager verteidigte spätabendlich gegenüber der „Krone“die geplante Fällung der Platane mit der technischen Unmöglichkeit, diese zu verpflanzen. Auch Stadtgartenamts-Chef Ing. Rainer Weisgram, der Insidern zufolge kaum Widerstand leistet, mauert sich auf diese Position ein. Verwiesen wird auf Gefahren beim Ausgraben des Methusalems am Standort in der Josefstädter Straße/Auerspergstraße.
Der Baumchirurg Manfred Saller, der kostenlos hilft, weist dies zurück: „Natürlich geht das.“Inzwischen bemühen sich sogar Bürgermeister Ludwig und der zuständige Stadtrat um die Rettung des Baumes. Vielleicht stand die Platane deswegen zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch . . .