Kronen Zeitung

Versöhnung mit der Streif

Max Franz ist seit mehr als drei Jahren im Weltcup nicht mehr aufs Podest gefahren Mit Kitz verbindet den Kärntner eine klassische Hassliebe „Der Speed ist wieder da!“

- Alex Hofstetter

Von den wilden Ritten über die Kitzbühele­r Streif kann jeder Abfahrer viele, viele Geschichte­n erzählen. Max Franz besonders viele.

2014 fuhr Max (Spitzname „Wildsau“) im Super-G auf Platz drei – sein bisher einziger Podestplat­z in Kitz.

2016 warf ihn die Streif im ersten Training in der schlagigen Traverse brutal ab – Franz erlitt dabei schwere Knie- und Handgelenk­sverletzun­gen.

2018 musste der Kärntner wegen eines Magen-DarmVirus fürs Hahnenkamm­Wochenende w.o. geben.

2019 kam Max in Hochform in die Gamsstadt. Bei der ersten Zwischenze­it führte er, danach „zerbröselt­e“seine Ferse bei einem Schlag auf der ultraharte­n Piste – Fersenbein­bruch.

Und 2021? „Es geht darum, mit Freude und Spaß zu fahren. Je verkrampft­er du bist, desto mehr stehst du dir in Kitz selbst im Weg“, weiß der 31-Jährige. Der im Abschlusst­raining mit Platz drei zeigte, dass mit ihm zu rechnen ist. „Der Speed passt. Jetzt brauch ich noch die Lockerheit, um das im Rennen umzusetzen.“Sein bisher letzter Podestplat­z gelang Franz im Dezember 2018 als Abfahrtszw­eiter in Gröden. Für einen heutigen Sieg (Ersatz für Wengen) würde er 52.000 Euro kassieren, morgen in der zweiten Abfahrt (der „echten“Hahnenkamm) gibt es für den Champion sogar 81.000 Euro. „Richtig viel Geld, das ist uns allen bewusst“, weiß Hannes Reichelt. Aber: „Angesichts des Risikos, das jeder Einzelne hier eingeht, werden wir in Kitz immer unterbezah­lt sein. Deshalb fährt hier keiner von uns wegen des Geldes, sondern wegen des Kicks!“

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Im gestrigen Abschlusst­raining für das heurige Abfahrts-Doppel flog er dennoch auf Platz drei.
 ??  ?? 2019 und 2016 verletzte sich der Kärntner in Kitzbühel jeweils schwer, fiel danach beide Male lange aus.
2019 und 2016 verletzte sich der Kärntner in Kitzbühel jeweils schwer, fiel danach beide Male lange aus.
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Hannes Reichelt: „Auf der Streif werden wir immer unterbezah­lt sein.“

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