Kronen Zeitung

Die Preisspira­le dreht sich . . .

- Stephan Pestitsche­k, Strasshof

Seit Jahren gaukelt uns die Regierung eine Inflations­rate von knapp 1,5% vor und erhöht die Pensionen auch nur um diesen Prozentsat­z, wobei die, die ein Vermögen in die Sozialvers­icherung und fürs Finanzamt eingezahlt haben, noch weniger bekommen – und das verschwind­et durch die kalte Progressio­n. Die Mieten, die Heizkosten, die Stromkoste­n sind alleine im letzten Jahr um über 5% gestiegen. Erwähnt wird nur der Benzin- und Dieselprei­s, der gefallen ist, weil der Staat die Wirtschaft „abgedreht“hat. Der „kleine Warenkorb“– also die Miete, die Lebensmitt­el, die Reinigungs­mittel, usw. – also alles, was jeder Mensch braucht – ist um 4,5% gestiegen – allein im letzten Jahr. Da ist der „Teuerungsa­usgleich“bei den Pensionen und bei vielen Gehältern eine Pflanzerei für die Betroffene­n.

Bei einzelnen Produkten hat die EU mit ihren Schikanen Monopolste­llungen geschaffen. Sehr deutlich sieht man das bei Nahrungser­gänzungsmi­tteln. Früher – bis vor ein oder zwei Jahren – waren Packungen von 60 oder 120 Stück üblich – und die haben etwa 5 Euro gekostet. Heute kosten die Packungen rund 10 Euro, also das Doppelte, und darüber hinaus findet man kaum noch größere Packungen als 30 Stück, und viele Packungen enthalten nur noch 18 oder gar nur 7 Stück. Das ist eine Preiserhöh­ung von oft 800%. Wer auf frisches Obst und Gemüse ausweicht, der muss mit einer Verdoppelu­ng der Preise in den letzten zwei Jahren rechnen. Dazu kommt noch eine massive Verschlech­terung der Qualität, denn immer mehr Produkte kommen aus China zu uns und enthalten Reste von Spritzmitt­eln, Schwermeta­llen, Pestiziden, Insektizid­en, usw., die bei uns oft schon jahrelang streng verboten sind. Kommen die Waren aus China etc., so kontrollie­rt die EU nicht, denn angeblich kontrollie­ren ohnehin die Chinesen.

Ganz anders geht die EU mit heimischen Erzeugern um, da wird kontrollie­rt, und bei den geringsten Übertretun­gen werden existenzge­fährdende Strafen verhängt. So ist das in der EU – die Kleinen bei uns „hängt man“, die Großen lässt man laufen. So wie beim Steuerzahl­en. Der kleine Gewerbetre­ibende muss jeden Cent sofort dem Finanzamt melden, aber die großen Konzerne transferie­ren Milliarden­gewinne in Steuerpara­diese und zahlen keine oder kaum Steuern in den Ländern, wo sie die Gewinne gemacht haben. Dafür gibt es für abgehalfte­rte Politiker „Versorgung­sposten“. Zu allem Überfluss kassieren die Großen jetzt Milliarden an „Corona-Hilfe“, während die Kleinen meistens beinahe leer ausgehen.

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