Wien: Ärztekammer verklagt Großlabor
Lifebrain soll vom Markt verschwinden Labor-Chef empört „Loch entsteht“
Eine Klage mit womöglich fatalen Folgen für die Stadt Wien: Die Ärztekammer schießt sich nun auf die Lifebrain-Labore ein.
Andere Länder wie Israel impfen sich in die Freiheit, Österreich steckt noch in der Testphase. Vor allem Wien analysiert derzeit auf Covid komm raus. Mitten in diese Situation platzt eine Klage der Wiener Ärztekammer gegen das Groß-Unternehmen Lifebrain. Vorwurf: keine Genehmigungen! Die Firma ist empört. Für Wien könnte eine einstweilige Verfügung fatale Folgen haben.
Michael Havel, CEO und Co-Gründer der Lifebrain Group ist empört über den Vorwurf: „Die Ärztekammer vertritt die Rechtsansicht, dass unser Labor nur als Ordination oder private Krankenanstalt betrieben werden darf. Was nicht richtig ist.“Ein Sprecher der Kammer formuliert es so: „Unseres Wissens nach hatte Lifebrain schon zu dem Zeitpunkt, als sie sich an der Ausschreibung der Bundesbeschaffungsbehörde beteiligt hat, keine österreichischen Genehmigungen für die von ihr angebotenen Leistungen, und wir bezweifeln, dass Lifebrain eine Berechtigung hat, in Österreich ärztliche Leistungen zu erbringen.“
Tatsächlich ist Lifebrain momentan DIE Groß-Analysefirma in Wien – quasi importiert aus Italien. 15 Milbordienstleisters lionen Euro an Investitionen wurden in die Wiener Labore gesteckt, jetzt schafft das Unternehmen bis zu 50.000 PCR-Tests am Tag. Mit Pooltestungen sogar 500.000 Proben.
Warum ist das wichtig? Mit der guten „Alles gurgelt“-Strategie setzt Wien auf Tests für daheim. Zweimal wöchentlich, kinderleicht, verlässlich. Havel: „Sollten wir verlieren, kommt es zu einer einstweiligen Verfügung, und der Wiener Standort wäre sofort zu schließen. Es würde ein Loch entstehen, das niemand schließen kann.“
Aber welche Chance hat die Klage? Vom Gesundheitsministerium heißt es: „Dem Ministerium liegt aktuell eine ordnungsgemäße Meldung gemäß §28c des Epidemiegesetzes dieses Lavor.“1:0 für Lifebrain.
Das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker erklärt: „Mit bestens geschultem Personal schafft Lifebrain enorme Test-Kapazitäten. Basis dafür ist eine Ausschreibung der Bundesbeschaffung GmbH, aus der Wien einen Abruf tätigt.“2:0 für Lifebrain.
Will die Ärztekammer also einen billigeren Konkurrenten loswerden, um die eigene Klientel mit Aufträgen zu versorgen? Ein Sprecher: „Wer deswegen billig ist, weil er sich nicht an die gesetzlichen Bestimmungen hält, kann wohl kaum den Zuschlag erhalten.“
„Den Prozess gewinnen wir hundertprozentig“, sagt Havel. Ähnliches glaubt auch die Ärztekammer.
Ich freue mich für die Rechtsanwälte der Ärztekammer, dass sie mitten in einer Pandemie Zeit für solche Dinge haben.
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker