Betriebe klagen über Kosten für Urlaube der Kurzarbeiter
Hotellerie drohen Insolvenzen Idee einer „Urlaubskasse“
Etliche heimische Betriebe, vor allem aus der Hotellerie, schlagen Alarm: Die an sich gute Kurzarbeits-Regelung habe einen Haken. Sind Mitarbeiter wegen Lockdowns nicht im Einsatz, sammeln sie trotzdem Urlaubsansprüche. Laut Branchenexpertin Petra NockerSchwarzenbacher ist das für viele existenzbedrohend.
ist eine große finanzielle Belastung“befürchtet die ehemalige Tourismusobfrau Nocker-Schwarzenbacher auf Ö1 eine Insolvenzwelle wegen der hohen Kosten. Denn Unternehmen müssen während der Kurzarbeit vom Personal angesammelte Urlaubstage zur Gänze selbst bezahlen. In ihrem „Brückenwirt“in St. Johann im Pongau hätten 22 Mitarbeiter bereits rund 70 Wochen an Urlaub angesammelt, was eine Mehrbelastung von 60.000 € bedeute. Und das, obwohl seit Monaten geschlossen ist und die Einnahmen daher fehlen.
Einen Lösungsvorschlag hat Roman Hebenstreit, Chef der Tourismusgewerkschaft vida: Er macht sich für die Einrichtung einer neuen Urlaubs- und Abferti„Das gungskasse für betroffene Branchen stark. Mit einer „Anschubfinanzierung“des Staates würde diese Kasse langfristig durch Unternehmensbeiträge finanziert.
Arbeitsminister Kocher spielt den Ball an die Sozialpartner zurück: Dass Firmen die Urlaube zahlen, basiere auf der SozialpartnerEinigung zur Kurzarbeit. Es stehe ihnen frei, die Kosten anders aufzuteilen.