Kronen Zeitung

Kinder unter Druck

- Michael.chalupka@evang.at

„Wer ein Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf“, sagt Jesus zu seinen Jüngern. Kinder verweisen also immer auf das göttliche Wunder. Sie sind uns in besonderer Weise anvertraut, weil sie Unterstütz­ung und Hilfe benötigen. Wie es ihnen geht, ist auch ein Indikator für den Zustand der ganzen Gesellscha­ft.

„Die Corona-Krise führt zu massiven Belastunge­n und bringt Kinder unter Druck“, darauf weist die Diakonie in diesen Tagen hin. Einschlafp­robleme, Kopfschmer­zen, Niedergesc­hlagenheit und Bauchschme­rzen treten häufiger auf als vor Ausbruch des Virus. Die Anzeichen einer Angststöru­ng stiegen von 15 auf 24 Prozent. Hinsichtli­ch depressive­r Symptome gaben 58 Prozent der Kinder und Jugendlich­en an, dass sie an einzelnen Tagen keine Freude oder Interesse haben, etwas zu tun.

Kinder stehen in der derzeitige­n Krise öffentlich nicht im Mittelpunk­t, weil sie durch das Virus meist nicht schwer krank werden oder gar keine Symptome entwickeln. Mütter und Väter, Elementarp­ädagoginne­n in den Kindergärt­en und Lehrerinne­n und Lehrer sind aber rund um die Uhr gefordert, die Einschränk­ungen, denen auch Kinder ausgesetzt sind, so gut es geht, auszugleic­hen. Ihnen sind wir alle zu Dank verpflicht­et, aber darüber hinaus braucht es eine politische Diskussion, wie geholfen werden kann, damit der Ausspruch: „Kinder sind unsere Zukunft“nicht zu einer leeren Worthülse verkommt.

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