Züge leer geräumt: Polizei stoppt Bahnhofsphantom
Libyer als Serientäter Opfer riss Maske runter – enttarnt
Er stieg am Wiener Hauptbahnhof in haltende Züge ein. Dort suchte der Libyer (44) in leeren Abteilen nach allem, was sich gut verkaufen ließ. Stets vermummt, stand die Polizei lange vor einem Rätsel. Bis ihm eine Passagierin bei einer Rangelei den Mundschutz vom Gesicht riss. Am Donnerstag wurde der Dieb gefasst.
Wie lange der dreiste ZugMarder sein Unwesen in Nah- und Fernzügen trieb, muss erst erhoben werden. Auch, ob andere, ähnlich gelagerte Fälle aufs Konto des umtriebigen Libyers gehen.
Der Mann ging bei seiner Tatserie professionell vor. Stets betrat er bei einfahrenden Zügen einen Waggon, durchstreifte ihn nach leeren Abteilen, herrenlosen Gepäckstücken. In eine weitere Tasche warf er von Kopfhörern über Handys bis Bargeld alles hinein, was er illegal weiterverkaufen konnte.
19 Taten in Wien konnten ihm bisher zugeordnet werden – die Dunkelziffer liegt wohl weit höher. Da er aber stets mit Kappe und Mundschutz vermummt war, kam ihm die Polizei lange nicht auf die Spur.
Bis ihm eine Passagierin, die er bestehlen wollte, den Schutz vom Gesicht riss und ein Überwachungsbild entstand. Bei einem Schwerpunkt am Donnerstag wurde der Dieb mit falschen italienischen Papieren und Pfefferspray gefasst. Der Schaden beträgt 25.000 Euro.