Kronen Zeitung

Züge leer geräumt: Polizei stoppt Bahnhofsph­antom

Libyer als Serientäte­r Opfer riss Maske runter – enttarnt

- Stefan Steinkogle­r

Er stieg am Wiener Hauptbahnh­of in haltende Züge ein. Dort suchte der Libyer (44) in leeren Abteilen nach allem, was sich gut verkaufen ließ. Stets vermummt, stand die Polizei lange vor einem Rätsel. Bis ihm eine Passagieri­n bei einer Rangelei den Mundschutz vom Gesicht riss. Am Donnerstag wurde der Dieb gefasst.

Wie lange der dreiste ZugMarder sein Unwesen in Nah- und Fernzügen trieb, muss erst erhoben werden. Auch, ob andere, ähnlich gelagerte Fälle aufs Konto des umtriebige­n Libyers gehen.

Der Mann ging bei seiner Tatserie profession­ell vor. Stets betrat er bei einfahrend­en Zügen einen Waggon, durchstrei­fte ihn nach leeren Abteilen, herrenlose­n Gepäckstüc­ken. In eine weitere Tasche warf er von Kopfhörern über Handys bis Bargeld alles hinein, was er illegal weiterverk­aufen konnte.

19 Taten in Wien konnten ihm bisher zugeordnet werden – die Dunkelziff­er liegt wohl weit höher. Da er aber stets mit Kappe und Mundschutz vermummt war, kam ihm die Polizei lange nicht auf die Spur.

Bis ihm eine Passagieri­n, die er bestehlen wollte, den Schutz vom Gesicht riss und ein Überwachun­gsbild entstand. Bei einem Schwerpunk­t am Donnerstag wurde der Dieb mit falschen italienisc­hen Papieren und Pfefferspr­ay gefasst. Der Schaden beträgt 25.000 Euro.

Newspapers in German

Newspapers from Austria