Ein Freibrief für alle Illegalen?
Im Internet räumen ausländische Anbieter im Glücksspiel ab, obwohl sie gar nicht dürften. Warum schaut die Behörde zu?
as Glücksspiel ist eine spezielle Branche, das erweist sich auch bei folgendem Sachverhalt: Obwohl die heimischen Lotterien der einzige legale Anbieter im Internet-Glücksspiel ist, machen ausländische Firmen das große Geschäft, ohne dass jemand eingreift. Die Generaldirektorin der Casinos Austria, zu der auch die Lotterien gehören: „Wir haben als einziges Unternehmen die Konzession bis September 2027. Und dennoch kommen wir nur auf einen Marktanteil von 40 Prozent, weil aus dem Ausland Anbieter in Österreich groß abräumen. Das ist illegal, und ich verstehe nicht, warum die Behörde da seit Jahren zuschaut?
DDas wäre ganz einfach zu stoppen, mit einem sogenannten IP-Blocker machen das bereits 18 andere Länder. Warum geschieht das nicht bei uns?“
Das ist höchst merkwürdig, denn es geht Jahr für Jahr um hohe zweistellige Millionenbeträge, von denen auch kaum Steuern abgeführt werden. Bettina GlatzKremsner: „Wo bleibt bei den illegalen Anbietern der Spielerschutz? Bei uns ist der Einsatz pro Woche bei win2day mit 800 Euro limitiert, bei den Illegalen können die Spieler aber in wenigen Minuten Zigtausende Euro weitgehend ungeschützt verlieren.“
Umso unverständlicher, dass das illegale Spielen ganz einfach ist:
Wer sich bei den erlaubten Sportwetten-Portalen einloggt, kommt mit einem einzigen Click (siehe Foto) zu den illegalen Glücksspielangeboten wie Live Casino, Roulette, Poker etc.
Als erstes Unternehmen hat jetzt der Fußball-Sponsor Tipico einen Rückzieher gemacht und bietet nur noch legale Sportwetten an. Offenbar, um bei einem Konzessionsverfahren in Deutschland nicht als „Illegaler“rauszufliegen. Offen ist, wie bwin, Mr. Green, bet-at-home & Co. weiter machen. Denn die Rechtsanwalts-Gruppe Advofin hat jetzt erfolgreich durchgesetzt, dass Spieler, die bei dem illegalen Angebot hoch verloren haben, Geld zurückbekommen müssen.
Casino-Chefin GlatzKremsner: „Die Finanzpolizei geht beinhart gegen illegale Automaten vor, die machen einen erstklassigen Job. Warum agiert man bei den Internet-Angeboten nicht genauso konsequent? Man könnte das leicht im Internet blockieren. Warum macht man das nicht?“Berechtigte Frage: Wer profitiert von dieser Lücke?