Kronen Zeitung

Das Video vom fetten Ungustl-Millionär

- georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Ja, das ist er, natürlich ist er das! Ein Blick genügt, und man weiß alles: Das neue Video der GPA zum Thema „Millionärs­steuer“ist auch für Hartgesott­ene schwer verdaubar. Einstieg unter dem hübschen Titel „Millionärs­geschichte­n und Heiratssac­hen“– und da ist er dann schon. Der fette, feiste Unternehme­r, faul herumlehne­nd und am Whisky nuckelnd, der redet nicht um den heißen Brei herum.

Breit grinst er in die Kamera: Ihm gehe es prächtig, ha ha, ja in der Finanzkris­e ist es bei ihm auch bergauf gegangen, und jetzt ist er auch wieder auf der Butterseit­e. Da kommt selbst das schwere Goldketter­l ins Wackeln. Ja, natürlich sei er immer auf Brautschau („ein bisserl jünger als ich darf sie schon sein“). Was er zu bieten hat? Tolles Wohnen, Jacht, Luxusauto. Und, jetzt kommt es: „Ha ha ha, und Steuern zahle ich natürlich gar keine.“Da reißt der Film, denn das hält auch die bravste Kamera nicht aus.

Mit so einem Video soll offenbar der Boden für eine Millionärs­steuer aufbereite­t werden. Aha, so ist das also. Fein, dass die GPA als Gewerkscha­ft für so etwas Zeit und Geld aufwendet, um einmal die Wahrheit zu trommeln.

Die Wahrheit? 80 Prozent des Lohn- und Einkommens­teueraufko­mmens werden von den 20 Prozent der Bestverdie­ner bezahlt, der Spitzenste­uersatz in Österreich liegt bei 55 Prozent.

Unternehme­r, Gewerbetre­ibende, Selbständi­ge aller Art, die sich so richtig ärgern wollen, klicken daher das Gewerkscha­ftsvideo an: www.fuer-gerechte-steuern.at.

Ich wünsche viel „Vergnügen“beim Anschauen!

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