Börsen Wien & Welt
§ Wien: Schwarzer Freitag beendete Anstieg § Frankfurt: Telekom mit 25% mehr Umsatz § New York: Inflationsangst drückte Kurse
Recht gut startete Wien in die Woche, doch am Freitag setzte es wie an anderen Börsen einen Dämpfer auf etwas über 3000 Punkte. So stürzten etwa RBI, OMV oder AT&S nach zuvor schönem Anstieg bis zu 4%. Gleiches traf die Erste Group, die wegen hoher Kreditvorsorge für 2020 eine Halbierung des Gewinns auf 783 Mio. € berichtete. Auch Amag (Ergebnis –70% auf 11,6 Mio. €) sowie Palfinger (Umsatz –12,5% auf 1,5 Mrd. €, Gewinn –38% auf 50 Mio. €) litten stark. EVN steigerte jetzt im 1. Quartal den Gewinn um 12% auf 93,5 Mio. €.
In Frankfurt lahmte der DAX im Wochenverlauf spürbar, blieb aber im Monatsvergleich noch positiv. Wie in Wien schwappte die schlechte Stimmung der Wall Street hinüber. Aufhorchen ließ die Dt. Telekom, die erstmals die Umsatzgrenze von 100 Mrd. € durchbrach. Grund des Sprungs um 25%: die Übernahme des US-Konkurrenten Sprint. Auch BASF lieferte nach schwachem Vorjahr gute Aussichten für heuer (Umsatzanstieg auf deutlich über 61 Mrd. €, Gewinn 4 bis 5 Mrd. €). Beim Börsenliebling Delivery Hero hingegen kühlte der Kurs deutlich ab. Kalt/warm spielte es noch stärker in New York: Zu Wochenmitte erklomm der Dow-Jones-Index noch die 32.000-Punkte-Linie, ehe es deutlich bergab ging. Notenbank-Chef Powell konnte aufkeimende Angst vor steigender Inflation mit nachfolgendem vorzeitigem Auslaufen der Niedrigstzinspolitik nicht zerstreuen. Gewinnmitnahmen bei Tech-Aktien (Apple, Amazon, Microsoft) drückten vor allem die Nasdaq, zudem wechseln Investoren vermehrt in andere Branchen wie Freizeit und Tourismus. AirBnB etwa rechnet nach einem Vorjahresverlust von 4,6 Mrd. Dollar heuer mit einer deutlichen Belebung. Dell und HP profitierten vom anhaltenden Homeoffice-Trend. Der Kurs von Beyond Meat schwächelte hingegen trotz Deals mit McDonald’s und Yum (Taco Bell, KFC), die künftig vegetarische Burger anbieten wollen.