Orgien, Mysterien und Bayreuth
nitsch museum Mistelbach geöffnet: Nitschs „Neue Arbeiten“(bis 5. September)
Erst im Dezember konnte Hermann Nitsch, einer der renommiertesten österreichischen Künstler, einen Rekord verbuchen: Beim Münchner Auktionshaus Ketterer erzielte ein 1961 entstandenes Nitsch-Schüttbild einen Verkaufspreis von 600.000 Euro. Das höchste Auktionsergebnis, das ein „Nitsch“bisher erzielte.
Eine Viertelstunde lang überboten einander 12 Bieter aus Österreich, Deutschland, Frankreich und der Schweiz.
Nitsch, der Universalkünstler, der früher nach seinen ersten Malaktionen, seinem spektakulär kultischen
Orgien-Mysterien-Theater, aber auch als Komponist als Scharlatan geschmäht wurde und ständig mit den Behörden im Krieg lag, ist heute als Ikone aus Österreichs Kunstszene nicht mehr wegzudenken.
Nun hat das nitsch museum Mistelbach nach der Pandemie-bedingten Schließung wieder geöffnet: In einer neuen Hängung werden mehr als 80 großformatige „Neue Arbeiten“der Jahre 2019 und 2020 sowie einige vor Kurzem entstandene Gemälde gezeigt. Hochdramatische Bilder von wilder Farbigkeit und Theatralik, rituellem Gestus und mystischen Vorstellungen.
Sein O.M. Theater, das Sechstagespiel in Schloss
Prinzendorf, wird heuer vom 5. bis 11. Juli veranstaltet, da Nitsch für die Bayreuther Festspiele Wagners „Walküre“inszeniert. Einer seiner größten Theaterfolge war seine Ausstattung für Jules Massenets „Hérodiade“1995 an der Wiener Staatsoper.