Verschwunden & Verschwindend
Wien Museum: Blick mit Album in Wiens Kaffeehauskultur
Vom ersten Kaffeehaus im Prater bis zu wenigen Originalschauplätzen, die noch heute bestehen: Das Wien Museum lädt in Zeiten der geschlossenen Lokale, der düsteren Zeiten für Müßiggänger bei Einspänner und Melange, mit einem Album zu einem Rundgang durch die Wiener Kaffeehausgeschichte.
„Wir blättern im Bilderbuch“war einst eine Fernsehserie für die Jugend, die auch Ältere begeisterte. Das Wien Museum versucht nun auch, was wahrscheinlich sehr mühsam ist in der Phase des Umbaues, Besonderes aus dem Gestern zu bieten – mit Albums und Magazinen mit speziellen Inhalten.
So hat man nun Drucke, Werbematerial und Fotografien zum Thema Kaffeehäuser aus dem Archiv geholt und ins Internet gestellt (zu finden unter www.wienmuseum.at). Es ist ein Zeitreise, die unterhält, aber auch nachdenklich stimmt ob des Untergangs einer Kultur des Genusses, eines Lebensstils, des Wiener Laissez-faire.
Noch gibt es einige der Orte, bei vielen ist heute die Zukunft ungewiss, manche gab es bis vor Kurzem: das Café Raimund beim Volkstheater (wenn auch in den 1970er-Jahren umgestaltet), das Central im Palais Ferstl (Peter Altenbergs „Wohnzimmer“), das Kaffee Museum ...
Es ist kein wehmütiger Blick ins Album, eher Reminiszenz, die schmerzt! Im ehemaligen Café Fenstergucker (an der Ecke Kärntner Straße/Walfischgasse) wird Design verkauft, in der legendären Casa piccola am Anfang der Mariahilfer Straße Schuhe. Aber noch gibt es ein paar „Institute“von anno dazumal – vom Frauenhuber übers Prückl bis zum Bräunerhof!