Neuer Film-Hype um Mythos „Sisi“
In Österreich starten im März die Dreharbeiten zu „Corsage“– einem internationalen Kinofilm über die gealterte Kaiserin von Österreich
Ernst Marischkas verkitschte „Sissi“-Trilogie der 1950er-Jahre machte nicht nur Romy Schneider zum (tragischen) Superstar, sondern war auch der Startschuss zu einem Hype um die rastlose Habsburg-Kaiserin. Wenngleich die Filmindustrie danach einen weiten Bogen um den Sisi-Stoff machte. Denn kein Produzent wollte es mit dem Romy-Mythos aufnehmen.
Nach 65 Jahren wagt sich nun, wie berichtet, USStreamingriese Netflix an die Neuverfilmung des Stoffes: Als sechsteilige Liebesgeschichte „The Empress“ mit der Französin Devrim Lingnau in der Hauptrolle.
In Österreich ist zurzeit ein internationales Kinofilmprojekt im Gange; Nächste Woche starten in Wien die Dreharbeiten zu „Corsage“. Die Luxemburgerin Vicky Krieps, bekannt aus der Sky-Serie „Das Boot“, schlüpft dabei in die Rolle der gealterten Elisabeth. Worum geht’s? Der Film setzt an im Jahr 1877. Die Kaiserin von Österreich wird 40 Jahre alt, die durchschnittliche Lebenserwartung einer Frau im späten 19. Jahrhundert. Sie weiß, dass ihre Zeit abläuft und dass sie bald kein Schönheitssymbol mehr sein kann. Sie lebt eingesperrt in das verhasste höfische Ritual, ihre Pflichten und die Erwartungen, die an sie gestellt werden. Doch die größte Kontrolle über sie hat ihr eigenes Bild, das ihr überlebensgroß überall begegnet.
Florian Teichtmeister spielt Franz Joseph, Manuel Rubey Ludwig II. Gedreht wird bis Juli in Wien, NÖ und Luxemburg, Für Regie und Drehbuch zeichnet die Grazerin Marie Kreutzer verantwortlich.