„Durften nicht Meister werden“
Nach Vitesse Arnheim in den Niederlanden und Valletta auf Malta soll Austria die nächste Station des Georgiers Merab Jordania werden Er hat viel Geld und Erfahrung – aber auch regelmäßig Probleme
Sieben Millionen vom strategischen Partner, der Insignia Group. Reißen die Austria nicht komplett aus dem finanziellen Dilemma – aber sie verschaffen den Veilchen vor allem eines: Zeit! Die Lizenz für die neue Saison ist wahrscheinlich – interessant wird, was dann kommt . . .
Eine gewisse Grundskepsis wird für den georgischen Geschäftsmann und Fußballexperten Merab Jordania, der für die Insignia Group am Verteilerkreis die Fäden ziehen soll, nichts Neues sein. 2005 hatte der ehemalige Vorsitzende des georgischen Fußball-Verbandes in seiner Heimat wegen angeblicher Veruntreuung von Verbandsgeldern in Unter
gesessen, war nach einer außergerichtlichen Einigung aber freigelassen worden.
Ab 2010 war er offizieller Eigentümer bei Vitesse Arnheim, die Holländer bekamen nach seinem Amtsantritt drei Leihspieler von Chelsea, darunter Nemanja
Matic. Der niederländische Verband leitete beim Verkauf des Klubs Untersuchungen ein, befürchtete, dass Schwarzgeld des russischen Öl-Magnaten Schalwa
Shigiwinski hinter dem Geschäft stand. 2013 wurde Jordania von Alexander Chigirinsky, einem engen
Freund von Roman Abramowitsch, ersetzt, in Interviews bestand er darauf, dass Chelsea während seiner Amtszeit den niederländischen Klub de facto kontrolliert habe. „Deshalb mussten wir Spieler verkaufen, in England wollte man nicht, dass wir Meister werden, weil es dann Probleme mit dem Antreten in der Champions League gegeben hätte.“
2013 tauchte Jordania dann mit der Insignia Group in Maltas Fußball bei Valletta FC auf. „Sie agierten sehr im Hintergrund, für den Klub war es ein super Investment“, sagt Sandro Micallef,
Chef der Sportjournalistensuchungshaft
Vereinigung in Malta. Aber die Firma hatte Probleme, weil den Banken die Insignia-Kreditkarten ein Dorn im Auge waren. Nach „Differenzen und Missverständnissen“wurde die Kooperation 2015 doch verlängert. Jetzt soll der Georgier nach Wien, möglich, dass er im Sommer Spieler aus dem Chelsea-Umfeld bringt. Von denen gibt es viele, auch der in Wien gefloppte Verteidiger Cristian Cuevas war Leihspieler der „Blues“. Gut für Violett, wenn Trainer
Peter Stöger im Amt bleibt – denn der 54-Jährige wäre über jeden Verdacht erhaben, nur eine Marionette zu spielen. Bei aller Skepsis muss man sagen: Der strategische Partner bietet neue Chancen, die Alternative war im besten Fall die sportliche Bedeutungslosigkeit.